Jäger attackieren neues Jagdgesetz

Püttlingen. Sich dort zur Wehr setzen, wo Rechte und Freiheiten der Jäger eingeschränkt werden sollen, notfalls die Gerichte bemühen - Landesjägermeister Andreas Schober hat am Samstag beim Saarländischen Jägertag deutlich gemacht, dass die Vereinigung der Jäger im Saarland die Novelle des Jagdgesetzes nicht einfach hinnehmen wird

 Landesjägermeister Andreas Schober und Ministerin Simone Peter im Zwiegespräch. Foto: hth

Landesjägermeister Andreas Schober und Ministerin Simone Peter im Zwiegespräch. Foto: hth

Püttlingen. Sich dort zur Wehr setzen, wo Rechte und Freiheiten der Jäger eingeschränkt werden sollen, notfalls die Gerichte bemühen - Landesjägermeister Andreas Schober hat am Samstag beim Saarländischen Jägertag deutlich gemacht, dass die Vereinigung der Jäger im Saarland die Novelle des Jagdgesetzes nicht einfach hinnehmen wird. Umweltministerin Simone Peter (Grüne) musste in Püttlingen die geplante Änderung des Gesetzes in Püttlingen verteidigen.Trotz Differenzen: Der Umgang zwischen Jägern und Politik blieb respektvoll. Schelte und vereinzelte Buhrufe mussten sich die Vertreter aller Parteien gefallen lassen. Peters Ausführungen "die Jagd soll weiterentwickelt werden", wurde belächelt. Der Gesetzentwurf bewirkt in den Augen der Jäger genau das Gegenteil. Die Liste mit Tieren, die nur auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse gejagt werden dürfen, stand in der Kritik. Laut Schober sei das Eigentumsrecht verbrieftes Recht, das nur dann eingeschränkt werden dürfe, wenn übergeordnete Interessen des Allgemeinwohls dies erfordere und nicht, wenn lediglich unbewiesen behauptet werde, Arten seien selten oder nicht nutzbar. Schobers Worte hörte die Ministerin allerdings nicht mehr, sie musste zum nächsten Termin, wollte sich aber die Rede nachliefern lassen.

Der erste Jagdgesetzentwurf sei bereits handwerklich miserabel gewesen. "Ein ideologischer Bockmist", der die Handschrift des Staatssekretärs Klaus Borger (Grüne) trage, so Schober. Er warf Borger vor, bei der Novelle handele es sich um eine organisierte Kampagne, die das Jagdrecht zerstören soll. Borger, Mitglied im Ökologischen Jagdverband, wolle seine Klientel befriedigen, nämlich extreme Tierschützer, die die Jagd ganz verbieten möchten, und Naturschützer, die eine naive Vorstellung einer angeblichen Selbstregulation der Natur haben.

Schober ging hier auch auf die Einführung der Fuchsschonzeit ein. Die Initiative "Pro-Fuchs", die am Samstag in Püttlingen Flyer verteilte, begrüßt diese Schonzeit und das neue Jagdgesetz. "1:0 für uns", sagte Vertreter Hartmann Jenal. Als eine "einfältige Pseudo-Logik" über die Fuchs-Population wertete Schober dessen Einstellung. Die Fuchs-Population werde sich nicht von selbst regulieren, nur weil keine Füchse mehr gejagt werden dürfen. Außerdem wehrte er sich gegen das Gerücht, Jäger hätten in Saarlouis drei Füchse während der Schonzeit erlegt. Ein Institut solle die getöteten Tiere untersuchen.

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