Jäger: Abschuss ist keine Lösung

Saarbrücken. Weil in Teilen von Saarbrücken immer wieder Wildschweine in Gärten und Parks wüten, will die Stadt alle privaten Grundstücke, die noch zu keinem Jagdbezirk gehören und auf denen grundsätzlich gejagt werden könnte, mit städtischen Flächen zu einem Jagdbezirk zusammenzulegen

 Wildschweinschäden zwischen Koßmannstraße und Saargemünder Straße in St. Arnual. Foto: Schindler

Wildschweinschäden zwischen Koßmannstraße und Saargemünder Straße in St. Arnual. Foto: Schindler

Saarbrücken. Weil in Teilen von Saarbrücken immer wieder Wildschweine in Gärten und Parks wüten, will die Stadt alle privaten Grundstücke, die noch zu keinem Jagdbezirk gehören und auf denen grundsätzlich gejagt werden könnte, mit städtischen Flächen zu einem Jagdbezirk zusammenzulegen. Nach der Bildung einer Jagdgenossenschaft wäre das Jagen dann in diesen Gebieten möglich, kündigt Stadtpressesprecher Thomas Blug an.

 Wildschweinschäden zwischen Koßmannstraße und Saargemünder Straße in St. Arnual. Foto: Schindler

Wildschweinschäden zwischen Koßmannstraße und Saargemünder Straße in St. Arnual. Foto: Schindler

Die Jäger vom Hegering Saarbrücken, der kleinsten Untergliederung der Jägerschaft auf lokaler Ebene, unterstützen das Projekt der Stadt "in vollstem Maße", wenn es die Gesetzeslage zulasse, sagt Hegeringleiterin Ute Schmit-Regitz. Sie weißt jedoch darauf hin, dass der Abschuss der Wildschweine durch Jäger nicht die Ursache für deren Ansiedlung in stadtnahen Gebieten beseitigen würde. Vielmehr sei das bewusste und unbewusste Füttern der Tiere Schuld an deren unkontrollierter Vermehrung. In Gärten, Parks, Grünanlagen, Mülleimern (besonders Gelbe Säcke) und Komposthaufen gäbe es ein reichhaltiges Nahrungsangebot für die Tiere. Auch das Füttern "aus falsch verstandener Tierliebe" unterstütze die unkontrollierte Vermehrung der Wildschweine: "Von Natur aus weiß das Wild, wie es mit Futterknappheit fertig wird und reguliert die Bestände dadurch eigenständig", sagt Ute Schmit-Regitz. Sie appelliert an die Saarbrücker, Essensreste so zu entsorgen, dass sie für das Wild unerreichbar sind und sie nicht achtlos an Straßenränder, auf Parkplätzen und auf den Kompost zu werfen. Dazu rät Schmit-Regitz, die Mülltonnen erst kurz vor dem Leeren rauszustellen und Gartenabfälle nicht in der Umgebung abzuladen. Das Beispiel Berlin, wo bereits Stadtjäger die Wildschweine jagen, zeige, dass ein Ausrotten nicht möglich ist, an der Eindämmung müssten alle mitwirken, mahnt die Hegeringleiterin. fab

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort