"Ja" zum Erdgeschoss

Großrosseln. Im neuen Trauzimmer der Gemeinde Großrosseln können sich die Paare wohl fühlen: In den Sichtschutz an den Fenstern sind die Wappen der sechs Gemeindebezirke eingearbeitet. An der Wand hängen Gemälde, auf dem Tisch des Standesbeamten steht eine Skulptur: Sie zeigt zwei Hände, die sich einen Ring anstecken

 Günter Nenno im neuen Rosseler Trauzimmer: Ein "Nein" bekam er bisher noch nicht zu hören. Foto: Jenal

Günter Nenno im neuen Rosseler Trauzimmer: Ein "Nein" bekam er bisher noch nicht zu hören. Foto: Jenal

Großrosseln. Im neuen Trauzimmer der Gemeinde Großrosseln können sich die Paare wohl fühlen: In den Sichtschutz an den Fenstern sind die Wappen der sechs Gemeindebezirke eingearbeitet. An der Wand hängen Gemälde, auf dem Tisch des Standesbeamten steht eine Skulptur: Sie zeigt zwei Hände, die sich einen Ring anstecken.Seit einem Jahr wird im Erdgeschoss des Rathauses geheiratet, zuvor befand sich das Trauzimmer im Dachgeschoss. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Günter Nenno bei unserem Besuch am Dienstagvormittag. Der neue Raum bietet viel mehr Platz. Und der wird auch benötigt. Vor vier Wochen konnte der leitende Standesbeamte bei einer Trauung 90 Personen begrüßen.

Die Zeiten haben sich geändert: Früher blieben die meisten Stühle im Trauzimmer leer. Lediglich das Brautpaar und die beiden Trauzeugen, die heute übrigens nicht mehr gebraucht werden, erschienen. Schließlich war die standesamtliche Heirat nur eine Pflichtveranstaltung, die eigentliche Kür folgte später in der Kirche. Der Grund für die Entwicklung: Vielen Wiederverheirateten bleibt die Tür zum Traualtar verschlossen - oder die Paare legen keinen Wert mehr auf den kirchlichen Segen und feiern bereits nach dem Standesamt.

28 Paare wurden im vergangenen Jahr im Großrosseler Rathaus getraut. Darunter waren auch zwei Frauen, die ihre Lebenspartnerschaft beurkunden ließen. In diesem Jahr gaben sich bisher rund 15 Paare das Ja-Wort. "Wir merken den demographischen Wandel", sagt Nenno. Mit der Bevölkerungszahl sinkt auch die Zahl der Eheschließungen. Gestiegen, so Nenno, ist der Anteil der Ehen mit Partnern anderer Nationalitäten. Auch Heiratswillige aus Thailand, der Ukraine oder Afrika schlossen im Rosseler Rathaus schon den Bund fürs Leben.

Ob Deutsche oder Ausländer, junge oder alte Heiratswillige, Paare in Festkleidung oder in lockerem Outfit - Nenno behandelt alle Brautpaare gleich. Und trägt seinen Teil dazu bei, dass sie einen schönen Tag erleben. Übrigens: Auch wenn so mancher Zeitgenossen kurz vor der Hochzeit noch kalte Füße bekommt - ein "Nein" bekam Günter Nenno im entscheidenden Moment noch nie zu hören.

Standesamtliche Trauungen finden in Großrosseln während der normalen Öffnungszeiten des Rathauses statt. Termine können auch für den ersten Samstag im Monat zwischen zehn und zwölf Uhr vereinbart werden.

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