Hostenbach. Wenn Europameister Tom Goegebuer an diesem Samstag, 20 Uhr, im Heimkampf des KSV Hostenbach gegen Tabellenführer VfL Nagold vor die Eisenstange tritt und kurz darauf die zentnerschwere Last mit unglaublicher Kraft in die Höhe wuchtet, dann brechen im Kulturhaus Hostenbach wieder Jubelstürme aus. Die Wettkampfstätte des Tabellen-Schlusslichts der 2. Bundesliga Südwest ist die Hochburg in der saarländischen Gewichtheber-Szene. Deshalb verwundert es auch umso mehr, dass der letzte Auftritt der KSV-Heber vor ihrem begeisterungsfähigen Publikum schon zehn Monate zurückliegen soll. In allen drei verlorenen Kämpfen in der zweithöchsten deutschen Liga mussten die Jungs von Trainer Peter Schorr in dieser Saison bislang auswärts ran. Der Grund ist simpel. "Wir haben die Termine erst spät bekommen. Zu diesen Zeiten war das Kulturhaus schon belegt", bedauert KSV-Vorsitzender Oliver Hirtz die kuriose Situation.Mannschaft ist in FormIm Umkehrschluss heißt das aber auch: Hostenbach hat nun zu Hause drei Chancen, den Klassenverbleib doch noch zu sichern. Und das Wissen um die vielen Fans im Rücken macht die Gastgeber selbstbewusst. Angst vor dem Tabellenführer haben sie nicht. Warum auch?Um Nagold Paroli bieten zu können, wurde unter der Woche im Training tonnenweise "Eisen gefressen". "Die Mannschaft ist in Form und will Saisonbestleistung heben", verspricht Hirtz. Die Zuschauer fiebern nach der langen Pause natürlich dem Kampf entgegen.Die Routiniers Tom Goegebuer, Peter Schorr, Thomas Kuke und Alexander Heib wollen "ihr Bestes heben". Verjüngt wurde das Team durch die eigenen Talente Fabian und Hendrik Schmitt. Eigengewächs Felix Rupp startet in der Gewichtsklasse bis 77 Kilo. Hier ersetzt er Frank Schackmann, der im Sommer 2009 bei einem Turnier in Malta des Dopings überführt wurde. Ein schwerer Schlag für den KSV. "Frank wurde vier Jahre gesperrt. Eine Rückkehr macht keinen Sinn", will Hirtz künftig lieber auf den "sauberen" Nachwuchs setzen. Für Danny Sembach ist es der erste Kampf vor Hostenbacher Publikum. Auf den zweitliga-erfahrenen Neuzugang aus München dürfen die Zuschauer gespannt sein. Der Star der Mannschaft ist aber Tom Goegebuer. Beim Duell in Nagold erzielte das nur 1,65 Meter große Kraftpaket sensationelle 160 Relativ-Punkte.Ohne Goegebuer chancenlosTrotz dieser Zweitliga-Bestleistung hatten die Saarländer am Ende mit 535,9:598 Punkten das Nachsehen. Bei den Wettkämpfen in Ladenburg und Weinheim konnte der Belgier wegen seines Starts bei den Weltmeisterschaften in Korea nicht helfen. Die Niederlagen fielen mit 307,8:483 und 405,2:574 Punkten deutlich aus. "Da kann man sehen, wie wertvoll Tom für das Team ist", sagt Hirtz, den die Rückkehr des Belgiers optimistisch macht. "Wir gehen heute mit der besten Mannschaft an den Start. Vielleicht gelingt uns eine Überraschung."