Ist ein Hofhaus innenstadttauglich?

Saarbrücken. Wo findet man arabischen Baustil in Saarbrücken? Marlen Dittmann, Vorsitzende des Werkbundes und des Städtebaubeirates Saarbrücken, fielen spontan zwei prächtige Treppengeländer und -häuser ein, eines davon in der ehemaligen Bergwerksdirektion. Ins Auge sticht die orientalische Architektur in der Landeshauptstadt jedoch nicht

Saarbrücken. Wo findet man arabischen Baustil in Saarbrücken? Marlen Dittmann, Vorsitzende des Werkbundes und des Städtebaubeirates Saarbrücken, fielen spontan zwei prächtige Treppengeländer und -häuser ein, eines davon in der ehemaligen Bergwerksdirektion. Ins Auge sticht die orientalische Architektur in der Landeshauptstadt jedoch nicht. Eigentlich schade, befand Ilka Desgranges, leitende Redakteurin der Saarbrücker Zeitung und Moderatorin eines abwechslungsreichen Abends im Haus der Architekten. Denn der in Berlin arbeitende marokkanische Architekt Noureddine Nouri hatte, auf Einladung des Vereins Ramesch und der Konrad-Adenauer-Stiftung, in einem Diavortrag die Schönheiten solcher Ornamentik und ihren Einfluss auf die Könner in Kunst und Architektur hervorgehoben. Noureddine Nouri hat sogar einen Haustyp mit ausfahrbarem Schrägdach entworfen, der das traditionelle Haus mit Innenhof neu interpretiert. Ilka Desgranges: "Da möchte man wohnen." Wobei Marlen Dittmann vorsorglich für den Fall quasi zusammenzuckte, dass viele Hausbesitzer plötzlich Arabesken an ihren Häusern anbringen lassen: "Das muss ein erfahrener Künstler machen. Wenn es jeder macht, wird es eine Katastrophe." Und ein Einwand aus dem Publikum und damit aus dem praktischen Leben: "Wo soll ich denn an einer ornamentalen Wand meine Bilder aufhängen?" Monika Kunz, die Leiterin des Saarbrücker Stadtplanungsamtes, erinnerte an die Vorzüge arabischer Häuser auch bei der Klimatisierung. Die kämen ohne Klimatechnik aus, da könne man sich vielleicht was abschauen. Ob "arabisches Wohnen" allerdings etwas für die City ist? Die Amtsleiterin gab zu bedenken, dass die meisten Interessenten ein klassisches Einfamilienhaus mit Garten bevorzugten. Es gebe jedoch auch erste Anzeichen, zum Beispiel auf dem Gelände der ehemaligen Artillerie-Kaserne in St. Arnual, dass auch "verdichtetes Wohnen" eine Chance habe. Unter einer Voraussetzung: Man müsse den Menschen ihre Individualität lassen. Marlen Dittmann wünschte sich dringend, dass im Zuge des Saarbrücker Stadtmitte-am-Fluss-Projektes über neue Wohnformen, Grundrisse und architektonische Stile diskutiert werde. Ikbal Berber, die Vorsitzende von Ramesch, sagt: "Freuen wir uns auf ein schöneres Saarbrücken." "Freuen wir uns auf ein schöneres Saarbrücken."Ikbal Berber, Vorsitzende des Vereins Ramesch

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