Issa und Becker lassen Borussia in Friedrichsthal verzweifeln

Friedrichsthal. Es läuft die 26. Minute des Saarlandpokal-Spiels in der vierten Runde zwischen dem Fußball-Saarlandligisten SC Friedrichsthal und dem Oberligisten Borussia Neunkirchen. Der Friedrichsthaler Jan Issa legt sich den Ball etwa 18 Meter mittig vor dem Tor der Borussen für einen Freistoß zurecht

Friedrichsthal. Es läuft die 26. Minute des Saarlandpokal-Spiels in der vierten Runde zwischen dem Fußball-Saarlandligisten SC Friedrichsthal und dem Oberligisten Borussia Neunkirchen. Der Friedrichsthaler Jan Issa legt sich den Ball etwa 18 Meter mittig vor dem Tor der Borussen für einen Freistoß zurecht. Issa, der vergangene Saison noch für Neunkirchen spielte, schaut kurz auf, nimmt Anlauf und schießt den Ball unhaltbar in den rechten Winkel - das 1:0 für die Gastgeber. Stürmer Tobias Mansfeld erhöhte vor 400 Zuschauern auf 2:0 (53. Minute). Der Anschlusstreffer von Onur Dede quasi im Gegenzug war der letzte der Partie (54.).Mit 2:1 warf der SC Friedrichsthal am Mittwochabend die favorisierte Borussia aus dem Pokal. "Das ist einfach ein wunderbares Gefühl", sagte Torschütze Issa freudestrahlend: "Ich war auf jeden Fall extra motiviert. Gegen Neunkirchen zu gewinnen ist schon etwas Besonderes." Issa hatte in den vergangenen Wochen Extraschichten gemacht und Freistöße geübt - zuletzt am Tag vor dem Spiel. "Es hat sich gelohnt", meinte der 20-Jährige breit grinsend.

Nicht zum Grinsen zu Mute war den Borussen. "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Nach der Pause haben wir zwar gezeigt, dass wir Charakter haben. Aber das war zu wenig", sagte Neunkirchens Ersatzkapitän Pascal Stelletta, der den verletzten Christian Frank vertrat. Er schob selbstkritisch nach: "Der Trainer hat uns vorher gesagt, dass das ein Kampfspiel wird, aber wir sind es einfach nicht richtig angegangen."

Große Chancen ließ der Oberligist aus. Allein Stürmer Amadou Abdullei schob freistehend am Tor vorbei (32.), köpfte den Ball an die Latte (67.) und scheiterte aus kurzer Distanz an Friedrichsthals überragendem Torwart Markus Becker (83.). Die größte Chance in der Schlussphase hatte Rechtsverteidiger Martin Forkel. Er köpfte nach einem Eckball aus kurzer Distanz auf das Tor der Gastgeber, doch "Blacky" Becker lenkte den Ball mit einem Reflex über die Latte.

"Ich hatte im Vorfeld eine gewisse Ahnung", sagte SC-Trainer Heinz Histing. Er war in den 70er Jahren Spieler und 2009 Trainer der Borussia und kann sich an seine Entlassung noch gut erinnern: "So ein Sieg tut schon gut. Nicht mehr und nicht weniger." Histings Gegenüber Dieter Ferner sagte: "Die erste Halbzeit war eine Katastrophe. So kann man in so ein Spiel nicht reingehen. Die Jungs wurden vorher gewarnt, also können sie nicht sagen, sie hätten nicht gewusst, was sie erwartet. Sie wussten genau, dass Friedrichsthal keine unterklassige Mannschaft hat und dass sechs, sieben Mann schon Oberliga oder sogar höher gespielt haben. Nur 45 Minuten reichen gegen so einen Gegner nicht aus. Ich hoffe, dass die Spieler ihre Lehren daraus ziehen und dass wir auch in normalen Spielen über 90 Minuten unsere Leistung bringen." zen

"Die erste Halbzeit war eine Katastrophe. So kann man in so ein Spiel nicht reingehen."

Borussen-Trainer Dieter Ferner

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