Investition hat sich gelohnt

Roden. Ein neues Dach, drei Solaranlagen, neue Fenster, bessere Isolierung - viel hat sich in den vergangenen zwei Jahren bei der Edmund Boudier GmbH getan (wir berichteten). Doch was haben die Investitionen gebracht? "Die Energieeinsparungen sind enorm", meint Geschäftsführer Stefan Boudier. Genaue Zahlen kann er aber erst nennen, wenn das alte Heizöl aufgebraucht ist

 Stefan Boudier zeigt die Abrechnungen des vergangenen Jahres. Fotos: Thomas Seeber

Stefan Boudier zeigt die Abrechnungen des vergangenen Jahres. Fotos: Thomas Seeber

Roden. Ein neues Dach, drei Solaranlagen, neue Fenster, bessere Isolierung - viel hat sich in den vergangenen zwei Jahren bei der Edmund Boudier GmbH getan (wir berichteten). Doch was haben die Investitionen gebracht? "Die Energieeinsparungen sind enorm", meint Geschäftsführer Stefan Boudier. Genaue Zahlen kann er aber erst nennen, wenn das alte Heizöl aufgebraucht ist. "Es sind aber jetzt schon geschätzt rund 20 Prozent Einsparungen", ergänzt der Firmenchef. Durch die Fenster und die Isolierung sei vor allem das Raumklima deutlich besser. "Wir haben keine Zugluft, keine kalten Füße und heiße Köpfe mehr", beschreibt Boudier. "Im Sommer gibt es keinen Hitzestau in den Hallen und das Raumklima ist auch nach 14 Tagen anhaltender Hitze angenehm."

Mehr Leistung als angesagt

Auch finanziell gibt es gute Nachrichten für den Kfz-Meister. Seine Solaranlagen produzieren mehr Strom als bei der Planung berechnet. Zum Beispiel die Anlage von 2009 auf dem Dach der Kfz-Halle. Die bringt 1000 Kilowattstunden (Kwh) pro Kilowatt Peak (Kwp, elektrische Leistung von Solaranlagen), also 24 000 Kilowattstunden pro Jahr. "Das sind fünf Prozent mehr, als mir versprochen wurde", verkündet Boudier stolz. Die Anlage auf dem Dach über den Büroräumen mit ebenfalls zehn Kwp hat eine Leistung von 985 Kwh pro Kwp. Und die dritte Anlage mit den Dünnschichtmodulen von Juni 2010 auf dem Dach der Werkstatt (35 Kwp) produziert 857 Kwh Strom pro Kwp. Boudier: "Das sind sieben Prozent mehr als angekündigt."

43 Cent Einspeisevergütung pro Kwh verdient Boudier bei der Anlage auf der KFZ-Halle, 38 Cent für die anderen Beiden. Die Kosten für die Fotovoltaikanlagen und die Dachsanierung bekommt er dadurch wieder rein. "Für die polykristallinen Module hätte ich 900 und für die Dünnschichtmodule 780 Kwh pro Kwp im Jahr gebraucht, damit sich die Investition samt Dach in 20 Jahren rechnet. Und wir produzieren mehr Strom als angenommen", rechnet Boudier vor.

Schneeschippen lohnt nicht

Die Stromproduktion schwankt dabei je nach Jahreszeit stark. Anfangs las der Kfz-Meister den Zähler jeden Tag ab. "Von November bis Februar kann man das aber vergessen. Da kommt nichts zusammen, selbst wenn man den Schnee von den Modulen wegschiebt, ist der Effekt minimal", merkt er an. Die Kasse klingelt eher im Sommer. Boudier: "Im nächsten Winter schippe ich gar keinen Schnee mehr von den Modulen."

Die bisherigen Sanierungsmaßnahmen waren also ein voller Erfolg. Im März ist noch ein neues Tor an die Kfz-Werkstatt dazu gekommen. Das alte zweiflüglige Tor war 56 Jahre alt. Die Einfahrt ziert jetzt an Falttor. Das hat 5000 Euro gekostet, doppelt so teuer wie ein Sektionaltor zum Rollen, das Boudier eigentlich haben wollte. Der Firmenchef: "Die Elemente wären aber zu hoch gewesen. Das hätte die Einfahrt 30 Zentimeter niedriger gemacht. Deshalb habe ich mich für das Falttor entschieden." Es hat 40 Millimeter Isolierung und Gummidichtung, damit der Wind nicht durchkommt.

Stück für Stück sanieren

"Das war ein Punkt, auf den mich die Handwerkskammer hingewiesen hat", betont der Geschäftsführer. Überhaupt hätte ihn die Handwerkskammer immer sehr gut beraten und begleitet. Boudier: "Und ich habe auch viel Zeit investiert, um mich zu informieren."

Und das Sanierungs-Projekt geht weiter. Boudier: "Ich arbeite weiter die Liste der Handwerkskammer ab. Das schaffe ich noch." Fördergelder vom Bund gebe es meistens nur, wenn man alles auf einmal saniert. "Das ist aber ein riesiger Batzen Geld und für einen kleinen Betrieb wie unseren nichts", räumt Boudier ein. "Außerdem wollten wir nicht so viel finanzieren und sanieren lieber in kleinen Schritten. Es muss für uns finanziell darstellbar sein." Als Nächstes stehen so genannte Dunkelstrahler für die Kfz-Halle auf dem Plan. > wird fortgesetzt

e-boudier.de

Auf einen Blick

In einer kleinen Serie berichtet die Saarbrücker Zeitung in loser Folge, wie die Edmund Boudier GmbH aus Roden ihre Firmengebäude Schritt für Schritt klimafreundlich und energiesparend saniert. Beratend steht der Firma dabei das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum der Handwerkskammer im Rahmen der Kampagne "clever saniert" zur Seite.

 Das neue Falttor dichtet die Einfahrt zur Kfz-Werkstatt ab. Die ist dadurch viel besser isoliert. Auch das spart Strom.

Das neue Falttor dichtet die Einfahrt zur Kfz-Werkstatt ab. Die ist dadurch viel besser isoliert. Auch das spart Strom.

Die SZ begleitete das Unternehmen Boudier im vergangenen Jahr beim Einbau neuer Fenster, dem Bau eines neuen Daches und dem Installieren von drei Fotovoltaikanlagen. In einer weiteren Folge wird es um Dunkelstrahlen für die Kfz-Halle gehen. dög

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