Internationale Initiative sucht Helfer und Spender
Homburg/Dillingen. Kranken und Behinderten ein menschenwürdiges Dasein in ihrer Heimat zu ermöglichen - das ist das Ziel der Dillinger Initiative "Hilfe für Einzelschicksale". Die etwa 100 Mitglieder kommen aus ganz Deutschland. Gegründet wurde die Initiative 1992 von dem Iraner Mohammed Ghodstinat aus Dillingen
Homburg/Dillingen. Kranken und Behinderten ein menschenwürdiges Dasein in ihrer Heimat zu ermöglichen - das ist das Ziel der Dillinger Initiative "Hilfe für Einzelschicksale". Die etwa 100 Mitglieder kommen aus ganz Deutschland. Gegründet wurde die Initiative 1992 von dem Iraner Mohammed Ghodstinat aus Dillingen. "Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie schwer die bürokratische Lage ist. Man nimmt viele Probleme von kranken Menschen nicht ernst", erzählt Ghodstinat, der seit seinem sechsten Lebensjahr blind ist.Hilfe für die Betroffenen kommt durch Geldzuweisungen, Vermittlung von Medikamenten oder Sachspenden. Die "Hilfe für Einzelschicksale" finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Wenige der betroffenen Menschen können sogar in Deutschland behandelt werden. Sie wurden am Anfang über familiäre Kontakte vermittelt. "Heute finden uns die Leute selbst auf unserer Internetseite", berichtet Ghodstinat. Aber auch durch Organisationen wie Charitas oder Medico international werden Kranke aus ärmsten Verhältnissen an die Initiative weitergeleitet.
Ein aktuelles Beispiel ist der 27-jährige Artem Tschurikov aus Kasachstan. Er litt an Morbus-Hodkin, einer tödlichen Form des Lymphdrüsenkrebses. Nach seiner erfolgreichen Behandlung an der Uniklinik Homburg im Herbst vergangenen Jahres kehrte Tschurikov Anfang Februar zu Frau und Tochter nach Kasachstan zurück. Die Initiative ermöglichte ihm die Behandlung.
Dank der vielen Spenden hilfsbereiter Saarländer wurden für Artem Tschurikov bislang 19 800 Euro gesammelt. Nun steht die Initiative unter Druck: Sie muss den Restbetrag für die 40 000 Euro teure Behandlung bei der Uniklinik Homburg begleichen. Deshalb wird dringend um weitere Spenden gebeten.
Woran es aber auch noch fehlt, ist Personal. Mohammed Ghodstinats größter Wunsch ist es, ehrenamtlich beratende Rechtsanwälte und Politiker für die Gruppe zu finden und zu gewinnen. Denn oft ist der bürokratische Weg riesig groß: "In der langen Zeit verschlechtert sich die Krankheit oft", klagt der Vorsitzende. Ghodstinat: "Und viele, viele Leute warten noch auf unsere Hilfe." re
Wer spenden möchte: Informationen gibt es bei Dr. Mohammed Ghodstinat, Telefon (0 68 31) 70 14 20.
hilfe-einzelschicksale.de
Foto: König
Umzug Heiligenwald
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