Interesse an Briefwahl ist groß

St. Ingbert. Christoph Scheurer weiß immer schon ein paar Tage vor der Wahl, wie es mit der Bürgerbeteiligung aussieht. Die 4000-Marke bei der Briefwahl haben die St. Ingberter zu Wochenbeginn bereits übersprungen. Der Chef der Abteilung Zentrale Dienste geht davon aus, bis Freitagabend könnten 5000 Briefwähler zusammenkommen

St. Ingbert. Christoph Scheurer weiß immer schon ein paar Tage vor der Wahl, wie es mit der Bürgerbeteiligung aussieht. Die 4000-Marke bei der Briefwahl haben die St. Ingberter zu Wochenbeginn bereits übersprungen. Der Chef der Abteilung Zentrale Dienste geht davon aus, bis Freitagabend könnten 5000 Briefwähler zusammenkommen. Das wiederum lasse auf eine Beteiligung an der Bundestagswahl am Sonntag zwischen 70 und 80 Prozent schließen, erläutert er.

Traditionell sei das Interesse an diesem demokratischen Votum höher als bei den Wahlen auf kommunaler Ebene. Die Briefwahlzahlen spiegeln es wider: 3150 zählte die Verwaltung im Juni zur Kommunalwahl. 4129 machten ihr Kreuzchen per Brief bei der Landtagswahl ab Ende August.

Die vorgezogene Stimmabgabe wird also zur Bundestagswahl gut angenommen in St. Ingbert. So gut, berichtet Scheurer, dass an einem Spitzentag 670 Anträge zu bearbeiten waren. Ein hartes Geschäft für die Verwaltungsmitarbeiter. Ansonsten sieht Scheurer der letzten Wahl des Jahres recht gelassen entgegen. Die Wahlhelfer-Teams stehen. Knapp 300 Bürger werden helfen, die Stimmen schleunigst auszuzählen. Über die Hälfte dieser Truppe stammt aus dem Rathaus selbst, die Parteien entsenden einen weiteren großen Part. Daneben gibt es aber auch eine kleine Schar Menschen, die sich freiwillig gemeldet haben. Für die gab es eine Einweisung, berichtet Scheurer. Insgesamt versuche er, die Teams der vorangegangenen Wahlen möglichst beisammen zu halten. "Das ist wie beim Fußball. Ein eingespieltes Team ist am besten", sagt er.

Eine Präsentation der lokalen Ergebnisse wird es diesmal nicht geben. Das sei für die Bürger nicht so interessant, zumal auch noch das Oktoberfest auf dem Marktplatz locke.

Viel Arbeit bedeuten für den Herrn der Wahlen auch die täglich eingehenden Anrufe besorgter Bürger, die keine Wahlkarte erhalten haben. Es komme eben immer mal vor, dass auf dem Postweg eine Benachrichtigung verloren gehe. Allerdings müsse sich niemand sorgen, erläutert Scheurer: "Wer im Wählerverzeichnis steht, kann auch ohne die Benachrichtigung wählen. Man muss nur den Personalausweis mitbringen."

St. Ingbert gehört zum Wahlkreis 299. Mit ihrer Erststimme können die Bürger unter sieben Kandidaten wählen. Astrid Klug (SPD), Alexander Funk (CDU), Ralf Reinstädtler (Linke), Christian Schmitt (FDP), Winfried Anslinger (Grüne), Heinz Dabrock (Familien-Partei) und Bernd Ehrreich (NPD) stehen zur Wahl. Wer von diesen Bewerbern die meisten Stimmen auf sich vereint, hat den Sprung ins deutsche Parlament geschafft.

Mit der Zweitstimme votieren die Bürger für die Landesliste der jeweiligen Partei, was maßgeblich für die Sitzverteilung im Bundestag ist. Bei der Zweitstimme stehen neben den bereits genannten Parteien noch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, Die Piratenpartei und die Rentnerinnen und Rentner Partei auf dem Stimmzettel. "Ein eingespieltes Team ist am besten."

Christoph Scheurer, Stadtverwaltung

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