Integration ist nicht nur Sprachförderung

Kirkel. "Sprachförderung allein genügt nicht." Das schreibt die Arbeitskammer in ihrem Bericht an die Landesregierung, der heute in Saarbrücken vorgelegt wird. Die Lehrerausbildung, heißt es darin weiter, müsse so gestaltet sein, dass sie hinreichend auf die Begegnung mit Migrantenkindern vorbereite

 Wege zur Integration und Bildungschancen von Migrantenkindern liefern Diskussionsstoff. Foto: dpa

Wege zur Integration und Bildungschancen von Migrantenkindern liefern Diskussionsstoff. Foto: dpa

Kirkel. "Sprachförderung allein genügt nicht." Das schreibt die Arbeitskammer in ihrem Bericht an die Landesregierung, der heute in Saarbrücken vorgelegt wird. Die Lehrerausbildung, heißt es darin weiter, müsse so gestaltet sein, dass sie hinreichend auf die Begegnung mit Migrantenkindern vorbereite.

Gestern diskutierten Experten bei einer Tagung im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel über die Bildung und Ausbildung junger Migranten und Migrantinnen im Saarland. "Gaby und Peter können es, Ayse und Vladimir auch!" war der Titel.

Fachleute, die helfen wollen und können, gibt es viele, doch bei Bildung und Ausbildung sind Migrantenkinder oft Schlusslicht. Sie sind nach wie vor in Hauptschulen und Sonderschulen überrepräsentiert. Dies der Befund von Professor Ali Uçar aus Berlin, der für eine starke Einbindung der Eltern in den Bildungsprozess von Migrantenkindern plädierte. Und für Lehrer mit interkultureller Kompetenz.

Schlechte Noten bei den Pisa-Studien und der demografische Wandel befördern die Diskussion über die Bildungschancen, denn "wir brauchen jeden Einzelnen" wie Staatssekretärin Gaby Schäfer aus dem Bildungsministerium sagte. Über den Weg zum Abschluss herrschte erwartungsgemäß keine Einigkeit. Während Bernhard Strube, Sprecher der Landeselterninitiative für Bildung, auf die Vorzüge der Gesamtschule hinwies, konterte Professor Herbert Günther (Bildungsministerium) mit dem Verweis auf die Qualität freiwilliger Ganztagsschulen. Die Kirkeler Diskussion wurde keine reine Schuldiskussion. Sie zeigte aber, dass es oftmals Geld gibt für Sprachkurse, aber nicht ausreichend Interessenten. Dies ein Indiz dafür, dass H. Jürgen Stuppi (Liga der Freien Wohlfahrtsverbände Saar) Recht hat, wenn er sagt, dass isolierte Programme alleine nicht zielführend sind. "Wir brauchen ein umfassendes, vernetztes Reformkonzept." red

 

 

 

 

 

 

 

 

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