Integration ist heute ein Leitbild

Eppelborn · Als psychiatrisches Pflegeheim Eppelborn startete vor 30 Jahren das Haus Hubwald bei Habach. Der Anfang war schwer, es fehlte an Akzeptanz. Heute sind die Vorurteile weitestgehend abgebaut.

Vor 30 Jahren, als das Projekt begann, "waren nicht alle Bürger mit der Einrichtung einverstanden." Wolfgang Braun, der Vorsitzende, und seine Weggefährten hatten es zu Anfang der 80er Jahre nicht leicht. Um dem anfänglichen Misstrauen entgegenzuwirken, gründete man den Förderkreises Behindertenhilfe Haus Hubwald in Habach. "Mittlerweile haben wir unser Ziel erreicht. Die Vorurteile sind weitgehend abgebaut."

Das Haus Hubwald wurde 1984 als Psychiatrisches Pflegeheim Eppelborn gegründet. Während man sich zu dieser Zeit noch schwer tat, nicht genau wusste, wie mit psychischer Behinderung und Krankheit umzugehen sei, etablierte sich mit der Zeit und im Zuge einer offener werdenden Gesellschaft ein neues Leitbild. Heute setzt man auf Inklusion und Integration. "Unsere Hauptaufgabe ist es, den Menschen die Möglichkeit zu geben, wieder eigenständig Leben zu können, sie in die Gemeinschaft einzugliedern", erklärt Ulrich Kaiser, der mit Marianne Diwersy die Einrichtung unter Trägerschaft des Schwesternverbandes leitet.

Immer wieder modernisiert

Über die Jahre wurde das Haus immer wieder ausgebaut und modernisiert, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. "Bei uns gibt es nun ausschließlich Einzel- oder Doppelzimmer, jedes mit einem eigenen Bad ausgestattet." Die insgesamt 250 Mitarbeiter stehen nicht nur im Pflegebereich oder als Ansprechpartner zur Verfügung, sondern bieten den Bewohnern auch ein vielfältiges Rahmenprogramm. Ohne die Hilfe der ehrenamtlich Tätigen wäre ein solches Angebot allerdings kaum möglich gewesen, wie Diwersy betont. "Sie haben uns immer wieder in Bereichen unterstützt, die wir alleine nicht hätten bewältigen können. Durch die Arbeit der Förderkreises sind wir Teil des Ortes Habach geworden."

Bereits seit 30 Jahren zum Förderverein gehört auch Staatssekretärin Gaby Schäfer. "Wir alle, die wir hier in der Gemeinde leben, empfinden Haus Hubwald als Teil der Gemeinde", betonte sie. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset fügt hinzu: "Auch die Eppelborner Bürger kommen gerne zu den Veranstaltungen und tragen zu einer guten Atmosphäre bei."

Nicht nur die Eppelborner Einrichtung, sondern der gesamte Pflegebereich muss sich neuen Aufgabe stellen. Beispielsweise bei der Betreeung von Menschen mit Behinderungen im Seniorenalter. Müller-Closset ist sicher: "Haus Hubwald wird diese Herausforderung bewältigen. Denn es geht hier tatsächlich um die Bedürfnisse der Menschen."

Für 30 Jahre Mitarbeit im Haus geehrt wurden: Ute Wagner, Marlene Keuper, Annemarie Keip, Marion Hector, Birgit Finkler, Sabine Rech, Ralf Groß, Horst Spaniol, Susanne Sander.

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