Integration im Fluss der Farben

Saarbrücken. Nur knapp sieben Prozent der Wahlberechtigten gaben 2004, bei der vergangenen Wahl des Saarbrücker Ausländerbeirats, ihre Stimme ab. Das soll dieses Jahr anders werden. Um am 29. März so viele Ausländer wie möglich zur Wahl des neuen "Integrationsbeirates" zu bewegen, rührt die Landeshauptstadt mit bunten Wahlplakaten die Werbetrommel

 Werbefachmann Ivica Maksimovic (links), Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Ausländervertreter Mohamed Maiga stellen das Plakat zur Wahl des Integrationsbeirates vor. Foto: Iris Maurer

Werbefachmann Ivica Maksimovic (links), Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Ausländervertreter Mohamed Maiga stellen das Plakat zur Wahl des Integrationsbeirates vor. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Nur knapp sieben Prozent der Wahlberechtigten gaben 2004, bei der vergangenen Wahl des Saarbrücker Ausländerbeirats, ihre Stimme ab. Das soll dieses Jahr anders werden. Um am 29. März so viele Ausländer wie möglich zur Wahl des neuen "Integrationsbeirates" zu bewegen, rührt die Landeshauptstadt mit bunten Wahlplakaten die Werbetrommel. Nach Auskunft der Stadtpressestelle wurden die Plakate jetzt an über 270 Stellen in Saarbrücken aufgehängt, ab 16. März sollen weitere 110 Plakate in Saarbahn und Bussen auf den Wahltermin aufmerksam machen. Außerdem werden 10 000 bunte Postkarten in Kneipen, Cafés und öffentlichen Einrichtungen ausgelegt.

Vorgestellt wurden die von der Saarbrücker Werbeagentur Maksimovic & Partners entworfenen Plakate diese Woche im Rathausfestsaal. "Wir zeigen Integration als fließenden, natürlichen und absolut selbstverständlichen Vorgang - gestalterisch in einem fortlaufenden Farbband", erläuterte Ivica Maksimovic, Inhaber der Agentur. Ganz bewusst habe man darauf verzichtet, "lächelnde Gesichter wie in der Zahnpastawerbung" zu zeigen: "Denn wir wissen doch, dass die Welt anders ist."

OB Charlotte Britz würdigte bei der Plakat-Präsentation die bisherige Arbeit des Ausländerbeirates und seines Sprechers Mohamed Maiga, der die Reform des Gremiums vorangetrieben habe. Saarbrücken sei eine Stadt, in der das Zusammenleben hervorragend funktioniert, hob Britz hervor. Die rund 40 000 Migranten, die in Saarbrücken leben, seien eine Bereicherung für die Stadt. "Die Plakate werden mit Sicherheit auf die Wahl am 29. März aufmerksam machen", sagte Mohamed Maiga. Er appellierte an alle Wahlberechtigten, ihre Möglichkeit zur politischen Partizipation zu nutzen und ihre Stimme abzugeben. "Es wurde bewusst darauf verzichtet, lächelnde Gesichter

wie in der Zahnpastawerbung

zu zeigen."

Ivica Maksimovic

Hintergrund

Der Integrationsbeirat wird den bisherigen Ausländerbeirat ablösen. Er ist die kommunalpolitische Interessenvertretung aller Saarbrücker mit ausländischem Pass. Zwei Drittel der Mitglieder werden von den rund 20 000 Wahlberechtigten gewählt; ein Drittel stellen die Stadtratsfraktionen. Die Wahlunterlagen gehen den Wahlberechtigten per Post zu. Eine Übersicht über die Kandidaten gibt es unter: www.saarbruecken.de/de/rathaus/stadtpolitik/integrationsbeirat. Fragen zur Wahl beantwortet Christine Mhamdi, Tel. (06 81) 9 05 13 52. rae

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