"Integration betrifft alle Bereiche von Saarlouis"

Saarlouis. Mit den mehr als 60 Zuhörern, die sich im Fraulauterner Vereinshaus eingefunden hatten, diskutierten Marc Speicher (CDU), Gabriel Mahren (Grüne), Wolfgang Krichel (FDP) Giuseppe Schillaci (SPD) und Altomaro Locurcio (FWG), Mitglieder des Integrationsbeirates sowie Oberbürgermeister Roland Henz

Saarlouis. Mit den mehr als 60 Zuhörern, die sich im Fraulauterner Vereinshaus eingefunden hatten, diskutierten Marc Speicher (CDU), Gabriel Mahren (Grüne), Wolfgang Krichel (FDP) Giuseppe Schillaci (SPD) und Altomaro Locurcio (FWG), Mitglieder des Integrationsbeirates sowie Oberbürgermeister Roland Henz. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Vorsitzenden des saarländischen Journalistenverbandes, Ulli Wagner.Karl-Heinz Wagner vom Integrationsdienst der Caritas regte Sprach-Vorklassen für Neuankömmlinge und Quereinsteiger an. Dies müsse auch für EU-Bürger gelten. Wagner regte an, die Sprachvermittlung auch in die freiwillige Ganztagsschule zu integrieren.

Bernd Schmitz, Schulleiter der Martin-Luther-King-Gemeinschaftsschule, berichtete aus der täglichen Arbeit an einer Schule, an der rund die Hälfte aller Kinder einen Migrationshintergrund haben: "An der Martin-Luther-King-Schule gibt eine Lehrerin an drei Tagen in der Woche ausschließlich Sprachförderunterricht." Außerdem nimmt die Schule am Projekt "Sommerschule" teil. Dabei werden die Kinder mit einem Bedarf an Sprachförderung in der letzten Schulwoche vor den großen Ferien und in den ersten beiden Ferienwochen in der deutschen Sprache gefördert, unter anderem mit einem Theaterprojekt. Schmitz erklärt: "Die Kinder sind danach wie umgewandelt."

Bedarf an Deutschkursen

Dr. Neda Sheytanova, Integrationskursleiterin der VHS Saarlouis, sieht einen deutlichen Bedarf an berufsbezogenem Deutschunterricht, um Zuwanderer schneller in ihre Berufe zu bringen.

Mehr als 600 Migranten, die über 60 Jahre sind, leben derzeit in Saarlouis - Tendenz steigend, so Birgit Cramaro, Seniorenmoderatorin der Stadt. Es gelte, dringend Angebote für ältere Migranten zu schaffen. Dies seien zum einen mehrsprachige Infos über die Versorgungsstrukturen, aber es gelte auch, die Seniorenheime auf die Pflege älterer Migranten vorzubereiten.

Zuschauer haben Vorschläge

Die rege Diskussion zeigte den deutlichen Gesprächsbedarf, denn auch die Zuhörer haben viele Ideen zu "Saarlouis integriert" beigesteuert. Beispielsweise eine bessere Vernetzung der Anbieter von Integrationshilfen.

OB Henz fasste zusammen: "Es gibt keinen Bereich in der Stadt, bei der das Thema Integration keine Rolle spielt. Von den 37 000 Saarlouisern haben 3700 einen Migrationshintergrund, aber es sind trotzdem Saarlouiser."

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