Institut gegen "die schiefe Bahn"

St. Ingbert. Sucht, Gewalt, soziale Isolation oder auch ungesunde Ernährung. Um Fällen wie diesen vorzubeugen, hat jetzt das Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) in der ehemaligen Mühlwaldschule in St. Ingbert seine Arbeit aufgenommen

 Gewalt an Schulen zu vermeiden, ist eine der Aufgabe des Instituts für präventives Handeln. Foto: dpa

Gewalt an Schulen zu vermeiden, ist eine der Aufgabe des Instituts für präventives Handeln. Foto: dpa

St. Ingbert. Sucht, Gewalt, soziale Isolation oder auch ungesunde Ernährung. Um Fällen wie diesen vorzubeugen, hat jetzt das Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) in der ehemaligen Mühlwaldschule in St. Ingbert seine Arbeit aufgenommen. Innen-, Gesundheits- und Kultusministerium haben 21 Mitarbeiter an das Institut entsandt, das unter der Leitung des Erziehungswissenschaftlers Professor Günter Dörr die bisherige Präventionsarbeit im Land bündeln soll. Innenminister Klaus Meiser (CDU), der das LPH gestern der Presse vorstellte, verspricht sich von den Einrichtung "langfristig einen Rückgang der Fallzahlen im Bereich der Jugendhilfe". Inwieweit die Arbeit auch auf die Jugendkriminalitäts-Rate "durchschlägt", bleibe allerdings abzuwarten. Meiser: "Es liegt in der Natur der Sache, dass Erfolge in der Präventionsarbeit nur schwer messbar sind."

Ein eigener Fachbereich soll sich deshalb um Forschung und Evaluation kümmern und der Frage nachgehen, wie wirksam einzelne Präventionspojekte sind. Geplant sind zudem enge Kooperationen mit der 2001 ins Leben gerufenen Initiative "Wir im Verein mit Dir" zur sozialen Einbindung von Jugendlichen sowie mit dem Landessportverband. Ein weiterer Schwerpunkt soll die Aus- und Fortbildung in der Erlebnispädagogik sein. Außerdem vermittelt die nach Angaben des Innenministeriums "bundesweit ersten Einrichtung dieser Art" Bürgern über eine Hotline (Tel. 0681 / 5 01 20 00) Anlaufstellen bei Fragen zum Thema Prävention.

Bedenken, dass sich durch das Institut unnötige Schnittmengen mit der Polizei ergäben (wir berichteten), wies Meiser zurück. "Im Gegenteil, es wird mehr Synergien geben, und viele Anstöße zur präventiven Arbeit werden womöglich erst von dem Institut kommen", so der Innenminister.

Das Gebäude der ehemaligen Mühlwaldschule hat die Stadt St. Ingbert zur Verfügung gestellt und für rund eine halbe Million Euro umbauen lassen. Das Innenminsterium, dessen Dienst- und Fachaufsicht das Institut unterstellt ist, mietet den Bau von der Mittelstadt.

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