Inspiriert von Sagen, Mythen und Riten

Saarbrücken. Längst gehört es zu den Stammgästen der Saarbrücker Sommermusik: Das "Maris-Ensemble" beehrt auch diesmal das Festival mit einem maßgeschneiderten Programm. Am Mittwoch, 15. September, 20 Uhr, werden die Musikerinnen und Musiker um Aysegül Ristenpart und Sebastian Matthes im Rathausfestsaal Noten von Max Bruch, Jean Sibelius und Javier Party auflegen

 Das Maris-Ensemble macht Sommermusik. Foto: Festival Sommermusik

Das Maris-Ensemble macht Sommermusik. Foto: Festival Sommermusik

Saarbrücken. Längst gehört es zu den Stammgästen der Saarbrücker Sommermusik: Das "Maris-Ensemble" beehrt auch diesmal das Festival mit einem maßgeschneiderten Programm. Am Mittwoch, 15. September, 20 Uhr, werden die Musikerinnen und Musiker um Aysegül Ristenpart und Sebastian Matthes im Rathausfestsaal Noten von Max Bruch, Jean Sibelius und Javier Party auflegen. Urknall des Maris-Ensembles war anno 1994 ein Violinsonaten-Abend von Sebastian Matthes (Violine), Mitglied der Deutschen Radio Philharmonie (DRP; damals noch RSO Saarbrücken), und Aysegül Ristenpart (Klavier), Lehrerin an der städtischen Musikschule Saarbrücken. "Nach und nach reifte die Idee, mit einem Ensemble alle Möglichkeiten der Klavier-Kammermusik abzudecken - und sogar darüber hinaus auch noch andere Konstellationen anzubieten", erzählt Matthes. "Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die saarländische Kammermusik-Szene zu bereichern und teilzunehmen an der Pflege der klassisch-romantischen Klavierkammermusik, einer - wie wir finden - wunderbaren Kunstform." Das Ensemble verwob im gemeinsamen Nenner die Nachnamen seiner Gründer und operierte viele Jahre in festen größeren Besetzungen. Heute setzt es sich nur noch aus Ristenpart, Matthes und Günter Schraml, Klarinettist im Saarländischen Staatsorchester, als drittem Festen im Bunde zusammen. Bei Bedarf gibt es Erweiterungen um Gäste, aktuell zur Sommermusik nun Gisela Arnold (Violine), Helmut Winckel (Viola) und Claudia Limperg (Cello), alle DRP-Mitglieder. Passend zum Festival (Thema "Heimat") werden Noten von dessen zentralem Komponisten Max Bruch (1838 bis 1920) und weiteren Autoren mit einem Faible für Volksmusik erklingen. Bei den zwischen 1908 und 1909 komponierten "Acht Stücken für Klarinette, Cello (Viola) und Klavier" schneiderte Bruch den Klarinettenpart seinem Sohn Max Felix, einem geschätzten Solisten, auf den Leib. Der finnische Komponist Jean Sibelius (1865 bis 1957), der gerne Themen aus der Sagenwelt und Mythologie seines Heimatlandes verarbeitete, ist mit dem fünfsätzigen Quartett "Voces intimae" (1905/06) vertreten; es verweist auf die Tradition von Schubert und Brahms. Inspiriert durch rituelle Tänze ist schließlich das Werk "Raquispürún" des 1980 in Santiago de Chile geborenen Komponisten Javier Party, Schüler des saarländischen Komponisten Theo Brandmüller, Professor an der Hochschule für Musik Saar (HfM). Javier Party, der heute in Wien lebt, spielt Klavier, Klarinette und Jazzgitarre (letztere studierte er beim ehemaligen HfM-Dozenten Frank Wingold) und schreibt Songs, Prosa, Lyrik und Neue Musik. Anregungen für "Raquispürún" holte sich der Förderstipendiat der Landeshauptstadt Saarbrücken in seinem Heimatland bei den Ureinwohnern Südchiles. Sommermusik-Konzert: Mittwoch, 15. September, 20 Uhr, Rathausfestsaal: Kammermusik mit dem Maris-Ensemble. Eintritt frei. Infos: Tel. (06 81) 9 05 49 03 und (01 77) 4 91 58 87.

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