"Innenstadt von Merzig würde veröden"Fachmärkte-Ansiedlung auf den Weg gebracht

Neunkirchen/Merzig. Der Gewerbeverband des Saarlandes (GVS) macht Front gegen die geplante Ansiedlung von Fach- und Discountmärkten im Gerwerbegebiet Rieffstraße in Merzig

Neunkirchen/Merzig. Der Gewerbeverband des Saarlandes (GVS) macht Front gegen die geplante Ansiedlung von Fach- und Discountmärkten im Gerwerbegebiet Rieffstraße in Merzig. In einer Erklärung spricht sich der Verband gegen die Genehmigung von zusätzlichen Verkaufsflächen außerhalb der Innenstädte aus und fordert die im Landtag vertretenen Fraktionen auf, jede weitere Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel auf der "grünen Wiese" sowie die Umnutzung von Gewerbegebieten durch eine entsprechende Gesetzgebung zu unterbinden. Der GVS unterstützt die aktuellen Bemühungen des Verbandes für Handel und Gewerbe Merzig (VHG), eine weitere Genehmigung von 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche vor den Toren der Stadt im "Gewerbegebiet Rieffstraße" zu verhindern. Der GVS-Vorsitzende Kuni Ludwig Both: "Eine solche Ansiedlung bedeutet einen Umsatzverlust von zirka 15 bis 18 Millionen Euro zu Lasten vieler, jetzt schon um die Existenz kämpfender kleiner Geschäfte, denen damit das endgültige Aus droht." Nicht nur der Verlust von vielen Arbeits- und Ausbildungsplätzen, sondern auch eine schleichende, durch zunehmende Leerstände bedingte Verödung der jetzt noch attraktiven Merziger Innenstadt würden die Folgen sein. "Leider ist dies schon in vielen saarländischen Städten und Gemeinden traurige Realität", so Both. Zusätzlich zu den Umsatzeinbußen werde sich durch die geplante Neuansiedlung die problematische Verkehrssituation in Merzig zum Leidwesen der Innenstadt noch weiter verschlechtern. Zu Spitzenzeiten kommt es bereits heute zu kilometerlangen Staus. Die jetzt vorgesehene weitere Ansiedlung im "Gewerbegebiet Rieffstraße" ist für den Gewerbeverband "ein typisches Beispiel", genehmigungspflichtige Sondergebiete für großflächigen Einzelhandel - an der Landesplanung vorbei - durch die Hintertür zu etablieren. In einem Brief an die zuständige Ministerin Simone Peter hat der GVS um Überprüfung dieser Vorgehensweise und um entsprechendes Handeln gebeten.Der GVS fordert alle zuständigen Politiker auf, ihre Bemühungen dem Erhalt und Ausbau der Innenstädte zu widmen und nicht weiter die ungehemmte Expansion der Filialisten und Großkonzerne zu unterstützen. Aufgabe der Politik müsse es sein, Ansiedlungen zu unterstützen und zu fördern, mit denen Geld verdient werden kann. Flächen, auf denen Geld ausgegeben wird, seien im Saarland im Überfluss vorhanden. Both: "Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen und den Orts-, Gemeinde- und Stadträten landesweit aufzuzeigen, dass es so nicht geht." Er rufe alle Selbständigen und Verbraucher dazu auf, die Online-Petition "Stopp der geplanten Umnutzung des Gewerbegebietes Rieffstraße in Merzig" auf den Internetseiten des GVS (www.gvs-ev.de) zu unterzeichnen. "Eine geplante Neuansiedlung wie in Merzig könne jederzeit in jeder saarländischen Gemeinde zur Debatte stehen", so Both. redMerzig. In der Sitzung des Merziger Stadtrats gestern Abend brachten die Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Grünen, Linken und Freien Wählern die geplante Neuansiedlung von Fachmärkten und den Umbau des Gewerbegeländes an der Rieffstraße planerisch auf den Weg. Auch wenn eine Mehrheit im Rat für die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan-Verfahrens votierte, so gab es innerhalb der Fraktionen auch Gegenstimmen und Enthaltungen. Wesentlicher Aspekt beim Für und Wider waren die Lösung der Verkehrssituation und das Warensortiment der dort geplanten Märkte. < Bericht folgt. hcr "Eine solche Ansiedlung bedeutet einen Umsatzverlust von zirka 15 bis 18 Millionen Euro zu Lasten vieler kleiner Geschäfte."Kuni Ludwig Both, GVS-Vorsitzender

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