Inge Lemke - der Star hinter den Kulissen

Bildstock. Den Fußballverein Hellas 05 Bildstock, den kennen sportliche Leute in unserer Region. Und wer die Hellas kennt, der kennt auch Helmut Lemke, beziehungsweise "Robert" Helmut Lemke. Als den "Mann aus dem Havelland" bezeichnet ihn Günter Hofmann, Ehrenamtsbeauftragter des Sportvereins. Nun aber steht Lemkes Ehefrau Inge im Mittelpunkt des Geschehens

 Immer sonntags hat die 72-jährige Inge Lemke Trikot-Waschtag im Auftrag der Hellas. Foto: Thomas Seeber

Immer sonntags hat die 72-jährige Inge Lemke Trikot-Waschtag im Auftrag der Hellas. Foto: Thomas Seeber

Bildstock. Den Fußballverein Hellas 05 Bildstock, den kennen sportliche Leute in unserer Region. Und wer die Hellas kennt, der kennt auch Helmut Lemke, beziehungsweise "Robert" Helmut Lemke. Als den "Mann aus dem Havelland" bezeichnet ihn Günter Hofmann, Ehrenamtsbeauftragter des Sportvereins. Nun aber steht Lemkes Ehefrau Inge im Mittelpunkt des Geschehens. Ihr 76-jähriger Gatte bekommt somit ernsthaft Konkurrenz aus dem eigenen Lager: Inge Lemke wird die Fahne der Hellas beim Wettbewerb um den Ehrenpreis des Saarländischen Fußball-Verbandes hochhalten. Denn was kaum jemand weiß: Die Frau ist schon 42 Jahre für den Verein aktiv, obwohl sie noch nie Mitglied war. Seit Urzeiten wäscht sie die Trikots der AH-Mannschaft. Anfangs noch von Hand, wie sie erzählt: "Und die Stutzen wurden mit der Bürste geschrubbt, damit der rote Dreck auch raus ging. Gott sei Dank musste ich nicht lange auf eine Waschmaschine warten. Und heute ist das Trikot-Waschen kein Problem mehr. Die neuen Materialien muss ich nicht mal mehr bügeln, was am Anfang gang und gäbe war." Auf die Frage, wie lange sie das wohl noch machen wird, sagt die 72-Jährige: "Solange ich noch kann und das auch noch gewollt ist." Da bedankt sich die Hellas ganz herzlich. Und hofft, dass ihr die fleißige Frau noch sehr lange erhalten bleibt. Ehemann Helmut Lemke wiederum stand zuletzt im Rampenlicht - gemeinsam mit Uwe Seeler, der Ende vergangenen Jahres die Hellas-Gala beehrte und dabei langjährige Mitglieder auszeichnete. Der heute 76-jährige Lemke ist mittlerweile Ehrenmitglied in dem Traditionsverein. Und so zeigt sich mal wieder: Es sind gemeinhin die guten Geister in einem Verein, die für ihr Engagement nichts erwarten und fast unbeachtet viel Gutes im Verborgenen tun. Alle nennen ihn "Robert Lemke" nach Robert Lembke, dem Showmaster aus den 1960er-Jahren. "Welches Schweinderl hätten 'S denn gerne?" Die Frage war unvermeidlich beim heiteren Berufe-Raten "Was bin ich?". Fünf Mark kamen pro falsche Antwort ins Sparschwein, wie sich gewiss noch viele Leute erinnern. Erwin Genetsch, einst Libero in der 1. Mannschaft der Hellas, hat - nach Angaben von Günter Hofmann - Helmut Lemke diesen Spitznamen verpasst. 1968 sei der Helmut "auf den Bildstock" gekommen - der Liebe wegen. Seine Heimat liegt westlich von Berlin, das kleine 800-Seelen-Dorf Priort. Als Bergmann verdiente er sein Geld in Maybach unter Tage. Ein Haus in der Bergarbeitersiedlung kann er sein Eigen nennen. Sein Ein und Alles war und ist sein gepflegter Garten. Beim Friedrichsthaler Wettbewerb "Unsere Stadt soll grüner, blühender, bunter werden" hat er schon Preise abgeräumt. Als ihm aber der legendäre Uwe Seeler 2009 seine Ehrenurkunde überreichte, war es für ihn eines der schönsten Erlebnisse der letzten Jahre: "Do druff bin ich e bissje stolz", sagt Helmut Lemke. Und seine Frau Inge ist es sicherlich auch. mh/red "Die Stutzen wurden mit der Bürste geschrubbt, damit der rote Dreck auch raus ging."Inge Lemke

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