In Theley herrschte der Ausnahmezustand

Theley. In Theley herrschte gestern der Ausnahmezustand, denn die Narren hatten Vorfahrt beim großen Fastnachtszug, der in der Talstraße startete und sich bis zum Keltenplatz schlängelte. Ein abwechslungsreicher Themenmix erfreute die vielen Tausend Besucher, die vielfach selbst verkleidet waren und die trotz des kalten Schmuddelwetters am Straßenrand aushielten

 In Theleyer Umzug wurde schon eifrig für den kommenden Almabtrieb vom Schaumberg geprobt. Foto: B&K

In Theleyer Umzug wurde schon eifrig für den kommenden Almabtrieb vom Schaumberg geprobt. Foto: B&K

Theley. In Theley herrschte gestern der Ausnahmezustand, denn die Narren hatten Vorfahrt beim großen Fastnachtszug, der in der Talstraße startete und sich bis zum Keltenplatz schlängelte. Ein abwechslungsreicher Themenmix erfreute die vielen Tausend Besucher, die vielfach selbst verkleidet waren und die trotz des kalten Schmuddelwetters am Straßenrand aushielten. Am Anfang des Zuges bewährte sich der Tholeyer Gemeindeboss Hermann Josef Schmidt als Schafstreiber. Die "Tiere" aus dem Rathaus liefen der Almhütte mit der nachfolgenden Heukuh voraus und trieben ihren Schabernack. Die Kuh hatte - offenbar mit Schokolade gefüttert - jede Menge Kakao geliefert, der an die großen und kleinen Faasebòòze verteilt wurde. "Wir Schlümpfe sind so blau wie immer, an der Fasend ist das noch viel schlimmer," versicherten die Überrother Narren und zogen die riesige Schlumpfkatze Astael mit ihren spitzen Zähnen hinter sich her. Die Narrekäpp Helau-Mildau, die den Umzug seit 1999 organisieren, nahmen ihr Prinzenpaar Mario und Laura im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schippe und platzierte es in der Schaufel eines Radladers. Einfach pfiffig war die Idee einer Theleyer Clique. Unter dem Motto "Verkehrte Welt" traten die Erwachsenen als Babys mit Schnuller und die Kinder als Erwachsene auf. Im Gefolge hatten sie einen überdimensionalen Kinderwagen, allerdings ohne Kind, dafür aber mit allerlei Süßigkeiten, die unter dem närrischen Volk landeten.Besonders kreativ waren Waltraud und Georg Himbert aus Hasborn-Dautweiler. Unter dem Motto "Schicht am Schacht" zog ihr Auto einen Wagen mit einem hölzernen Förderturm hinter sich her, unter dem ein Bergmann eine mit Kohle beladene Lore anschob. "Ich war selbst Bergmann und bin der Meinung, dass die Kohletradition im Saarland nicht in Vergessenheit geraten darf", meinte der Hasborner. "Zehn Jahre Bullrichs" hieß es an dem wunderschönen Wagen der bekannten Theleyer Gruppe. Auf der Wiese tummelten sich jede Menge (ungiftige) Fliegenpilze. Die Narren im Dschungelcamp versicherten, das sie keine Stars sind. Dagegen war die Trödelqueen mit ihren riesigen Schlappohren und dem Bollerwagen schon einer. "50 Jahre helfen im Team" lautete das Wagenmotto des Technischen Hilfswerks. Der Mittwoch-Stammtisch fuhr mit einem Segelschiff mit. Fantasievolle Gruppen marschierten durch die Straßen, zum Beispiel Piraten, Nonnen und Teletubbies. Narrenspaß lieferten auch lustige Kaninchen, eine Giraffe, Harry Potter und der furchterregende Kingkong aus Leitzweiler. Von den Prinzenwagen grüßten die Tollitäten aus Theley, Tholey, Hasborn und Überroth. Zehn Musikgruppen sorgten für gute Laune. Es war der 14. Umzug, den die Narrkäpp aufzogen, diesmal mit über 30 Wagen und Gruppen.

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