Hassel. Mit dem Thema Sparen muss sich derzeit auch die evangelische Landeskirche auseinandersetzen. Sie hat angekündigt bis zum Jahr 2015 den Rotstift anzusetzen und Sparmaßnahmen durchzuführen (wir berichteten). Die Kirchengemeinden bleiben zwar unangetastet, doch sieht das Sparprogramm vor, Pfarrstellen zu streichen. "Aufgrund der finanziellen und demografischen Situation der Landeskirche müssen 40 Gemeindepfarrstellen eingespart werden", erklärt Dekan Fritz Höhn, der für den Kirchenbezirk Homburg zuständig ist, zu dem auch die Kirchengemeinde (KG) Hassel gehört. Diese gliedert sich in Hassel 1 (mit Hassel, Niederwürzbach, Oberwürzbach, Seelbach und Reichenbrunn) und Hassel 2 (KG Rohrbach). Im Dekanat Homburg sollen vier Stellen aufgehoben werden. Welche - das wird noch im Bezirkskirchenrat beraten. Entsprechend der Vorgaben der Landeskirche wurden jetzt Vorschläge zur Streichung von Stellen vorgelegt. Einer davon lautet: Die Pfarrstelle Hassel 2, die zurzeit vakant ist, wird aufgehoben und die Kirchengemeinde Rohrbach wird der Pfarrstelle Hassel zugeordnet. Über diesen Vorschlag hat der Hasseler Pfarrer Alexander Beck am Dienstagabend das Presbyterium von Hassel 2 in einer Sitzung unterrichtet. Still ging es zu und die Betroffenheit jedes Einzelnen war spürbar. Seit März diesen Jahres betreut Alexander Beck zusammen mit seiner Frau Elisabeth die Protestantische Kirchengemeinde Hassel. "Einerseits kann ich die Landeskirche durchaus verstehen: Wenn es insgesamt weniger Einnahmen gibt, muss man reagieren", sagt Beck. Gleichzeitig sei er angesichts des drohenden Verlusts sehr betroffen und in Sorge, wie nun die Zukunft aussehen werde. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Presbyteriums hat er beschlossen, das Gespräch mit Dekan Höhn zu suchen, "um eine gute Lösung für alle zu finden". Das Engagement der Presbyter hängt sicherlich auch mit Pfarrerin Elisabeth Wirtgen zusammen. Sie betreut als Dienstleistungspfarrerin Hassel 2. Die Pfarrstelle ist seit vergangenen Juli vakant. Damals hat Pfarrer Christoph Stetzer die Kirchengemeinde nach 15 Jahren verlassen. Daraufhin wurde die Pfarrstelle Hassel 2 nicht neu besetzt, stattdessen kam Elisabeth Wirtgen zur personellen Verstärkung. "Ich wurde hier herzlich aufgenommen und die Arbeit in der Gemeinde bereitet mir viel Freude." Auch deshalb, weil die Menschen "ein großes Interesse an der Kirche haben". Das merke sie auch, wenn sie in Rohrbach oder Niederwürzbach unterwegs sei. Sie sieht die Zukunft der Kirche in der intensiven Seelsorge. Dies würde erschwert, wenn auf einen Pfarrer noch mehr Gemeindemitglieder kämen. In der Gesamtkirchengemeinde Hassel leben 2739 Protestanten. Würde die Pfarrstelle Hassel 2 gestrichen, müsste das nicht zwangsläufig bedeuten, dass damit auch das Engagements von Pfarrerin Wirtgen enden würde. Allerdings liegt die Befürchtung nahe, dass dies die Konsequenz sein könnte. "Ich bin in Sorge, wie die Zukunft aussehen wird."Pfarrer Alexander Beck

AUF EINEN BLICKVorschläge des Dekanats Homburg zur Einsparung der vier Pfarrstellen: Die Pfarrstelle Wiesbach wird aufgehoben und die Kirchengemeinde Wiesbach der Pfarrstelle Großbundenbach zugeordnet. Ebenfalls aufgehoben wird die Pfarrstelle Homburg 4, die Kirchengemeinde Burchhof-Sanddorf wird Homburg 3 zugeordnet. Die Kirchengemeinde Beeden wird von der Pfarrstelle Homburg 3 weggenommen und Schwarzenbach zugewiesen. Die Pfarrstelle Niederbexbach soll aufgelöst werden und die Kirchengemeinde Niederbexbach zu Limbach-Altstadt 2 dazukommen. Desweiteren wird die Kirchengemeinde Kleinottweiler Oberbexbach zugeordnet. Auch Hassel 2 soll als Pfarrstelle wegfallen. Die Kirchengemeinde Rohrbach kommt zur Pfarrstelle Hassel dazu. evy