In München erfolgreich

Dudweiler · Was für eine Tour! Zwölf Schüler der Schule Winterbachsroth Dudweiler, der Förderschule Geistige Entwicklung, haben an vier Tagen Meisterschaftsluft geschnuppert. Die Schüler der Fußball-AG reisten zur Special-Olympics-Fußballmeisterschaft nach München, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Frisch aus dem bayrischen Medienrummel zurück haben die Schulfußballer und ihre zwei Trainer der SZ ihre Eindrücke vermittelt.

Dudweiler. "Fußball gibt es an der Schule schon immer. Seit 2006 spielen wir gegen Gruppen saarländischer Förderschulen. Aber erst seit 2007 gibt es im Saarland die Special Olympics", erläutert Marga Fluhr, Lehrerin und Trainerin an der Schule. Die internationale Sportorganisation gibt es weltweit bereits seit 20 Jahren. Sie ist mit 2,8 Millionen Mitgliedern die größte internationale Behinderten-Sportbewegung, die in Deutschland zum achten Mal fußballtechnisch an den Start ging.Fluhr ist seit neun Jahren an der Dudweiler Schule Pädagogin und trainiert die Schüler mit ihrem Kollegen Stephan Leschhorn. Die Sportlehrer besitzen eine Trainerlizenz.

"Im Jahr 2008 waren wir erst mal in Karlsruhe dabei - zum Gucken", erinnern sie sich. Und 2010 ging es los: "Wir waren beim Wettkampf in Bremen und sind jetzt in München in unserer Gruppe Zweiter geworden", erläutert Co-Trainer Leschhorn stolz. "Wir haben uns sehr über den zweiten Platz gefreut", kommentiert Kay beherzt. Der 18-Jährige aus Kleinblittersdorf ist mit seinen zwei Metern der kolossalste Abwehrspieler der Truppe und sieht neben dem 13-jährigen Spielführer Kevin riesig aus. "Unser Team besteht aus zwölf Spielern im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Wir spielen mit vereinfachten Regeln und im Siebenerfeld", so der 29-jährige Trainer. Ein absolutes Muss seien die Schienbeinschoner.

"Es war schon eine Herausforderung mit den Schülern, was die Selbstständigkeit angeht", fügt Fluhr an. Viele Spieler seien zum ersten Mal im Leben U-Bahn gefahren und hätten Großstadtluft geschnuppert. Aber spätestens auf dem Platz habe jeder seine Stärke gezeigt.

"Sie sind einmarschiert wie Profis, mit Handschlag und Trikot. Unser Marco hat um jeden Ball gekämpft, während Shani, unser graziler Tänzer, den Ball behauptete", so Fluhr lachend. Der 15-jährige Shani hatte fünf von sechs Toren im Gruppenfinale geliefert. "Wir haben Dampf gemacht", meint der 16-jährige Marco. Das gemischte Team kann auch auf zwei Schülerinnen stolz sein. Die 18-jährige Sophie und die gleichaltrige Katja können einstecken: Katja hatte trotz Blasen an den Füßen im Finale ihre Frau gestanden.

Ob Dennis eine halbe Stunde vor dem Endspiel noch neue Schuhe brauchte oder Marco dreimal wegen Prellungen zum Sanitäter musste, bei drei Spielen am Tag steht für die Trainer fest: "Ich hätte auch gern alle Spiele verloren, wenn die Schüler nur diesen Teamgeist mitgebracht hätten, den sie mitgebracht haben", meint Leschhorn beeindruckt.

schule-winterbachsroth.de

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