In Märchenwelten abtauchen

St. Wendel. In eine geheimnisvolle Märchenwelt abtauchne: davon träumen fast alle Kinder. Für viele wurden die Märchenträume am vergangenen Wochenende wahr, denn das St. Wendeler Märchenfest, welches zum 16. Mal stattfand, ist alles andere als eine einfache Gute-Nacht-Geschichte am Bettrand

 Simone Wanzek-Weber bewegt die Filzfiguren beim Aschenputtel-Märchen. Foto: Markus Tröster

Simone Wanzek-Weber bewegt die Filzfiguren beim Aschenputtel-Märchen. Foto: Markus Tröster

St. Wendel. In eine geheimnisvolle Märchenwelt abtauchne: davon träumen fast alle Kinder. Für viele wurden die Märchenträume am vergangenen Wochenende wahr, denn das St. Wendeler Märchenfest, welches zum 16. Mal stattfand, ist alles andere als eine einfache Gute-Nacht-Geschichte am Bettrand. Entsprechend zahlreich kamen die kleinen, aber auch großen Gäste in die Märchenräume des Mia-Münster-Haus. Allein zum Märchen Aschenputtel nach der Erzählung der Gebrüder Grimm kamen rund 100 leuchtende Kinderaugen. Puppenspielerin Simone Wanzek-Weber von der Märchenquelle ElfenTau spielt "Aschenputtel" als Filzfigurentheater mit selbstgebautem Bühnenbild und selbst gemachten Spielfiguren. Zu Beginn ihrer Vorstellung flüstert sie und verspricht: "Wir steigen heute durchs Märchentor durch." In einer Mischung aus Farben, Licht und Musik sitzt die Puppenspielerin auf einem goldenen Thron, der Bühne. Aus einem alten Buch liest sie den Kontext der Geschichte: Die junge Tochter eines reichen Kaufmannes wächst wohlbehütet auf, bis etwa ein halbes Jahr nach dem Tod der Mutter der Vater eine Witwe heiratet, die zwei Töchter mit ins Haus bringt. Stiefmutter und Stiefschwestern machen dem Mädchen auf alle erdenkliche Weise das Leben schwer. So auch bei der Wahl des Lebenspartners. Anstatt Aschenputtel auf das Fest des Königs mitzunehmen, damit der Königssohn eine Gemahlin wählen kann, trägt die Stiefmutter ihr auf, Linsen aus der Asche zu lesen. Dies gelingt Aschenputtel unerwartet mit Hilfe von Tauben: "... die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!" Aber dennoch muss sie zu Hause bleiben. Aschenputtel eilt zum Grab ihrer Mutter. Ein Vogel schenkt ihr ein prächtiges Kleid, sie läuft zum Fest und mischt sich unerkannt unter die Gäste. Der Königssohn verliebt sich in das Mädchen. Doch zweimal gelingt es Aschenputtel, ihm zu entkommen. Beim dritten Mal verliert es einen ihrer goldenen Schuhe auf der Treppe. Der Verliebte sucht nach der Jungfrau, der dieser Pantoffel passt. Beide Stiefschwestern versuchen vergebens, den zierlichen Schuh über ihre Füße zu ziehen. Das Aschenputtel, der als Einzige der Schuh passt, wird schließlich als wahre Braut erkannt, und die Stiefschwestern erhalten ihre gerechte Strafe. Und das Ende jeder gute Märchen-Fantasiereise? "Und wenn sie nicht gestorben sind...", flüstert Simone Wanzek-Weber. "Dann leben sie noch heute", antworten alle märchenbegeisterten Sprösslinge. Für Kinder unter vier Jahren bot der Veranstalter, Kreisstadt und Landkreis, in der Stadt- und Kreisbibliothek eine Erzählecke sowie Bastelangebote und Kinderschminken im Haus der Jugend.

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