In Kirrberg wanderten die Politiker in die Müllcontainer

Kirrberg. Ganz Kirrberg stand gestern Kopf, denn die Närrinnen beherrschten am Fetten Donnerstag das Geschehen im Ort. Seit gestern haben die närrischen Weiber die Macht in Kirrberg übernommen

 Gegen die Übermacht der närrischen Kerbricher Weiber um Margit Herz (links) hatten Ortsvorsteher Stefan Mörsdorf (rechts) und Beigeordneter Rüdiger Schneidewind (Mitte) keine Chance. Sie wurden im Müllcontainer abtransportiert. Foto: Bernhard Reichhart

Gegen die Übermacht der närrischen Kerbricher Weiber um Margit Herz (links) hatten Ortsvorsteher Stefan Mörsdorf (rechts) und Beigeordneter Rüdiger Schneidewind (Mitte) keine Chance. Sie wurden im Müllcontainer abtransportiert. Foto: Bernhard Reichhart

Kirrberg. Ganz Kirrberg stand gestern Kopf, denn die Närrinnen beherrschten am Fetten Donnerstag das Geschehen im Ort. Seit gestern haben die närrischen Weiber die Macht in Kirrberg übernommen. Gemeinsam mit einer Abordnung des Kindergartens und der Schule, des Obst- und Gartenbauvereins ("Hortus Fructus") sowie zahlreichen Mitstreitern hatten sie sich vom Schulgebäude aus auf den Weg gemacht, die Herrschaft an sich zu reißen. Ziel der losgelassenen Weiber aus Kerbrich war das Bürgerhaus, wo sie vom hoffnungslos unterlegenen Ortsvorsteher Stefan Mörsdorf unter dem Gelächter vieler Anhänger die Herausgabe des Schlüssels forderten. Gegen ihren übermächtigen Ansturm hatten Mörsdorf und sein treuer Helfer Beigeordneter Rüdiger Schneidewind nicht den Hauch einer Chance. Allein gelassen von ihren Getreuen mussten sie nach hartem Kampf sich der Übermacht der Narren geschlagen geben und den Schlüssel zum Bürgerhaus herausgeben. Lautstark unterstützt wurden die Weiber von den Freunden Kerbricher Fasenacht unter ihrem Sitzungspräsidenten Erik Schütz, der die Narrenschau zusammen mit den Hasselberger Sängern in die richtige Stimmung versetzte. "Ihr Mädels, haue rin", peitschte Schütz die Angreiferinnen auf.

Das ließen die sich nicht zweimal sagen: "Stefan rück de Schlüssel raus, wir stehn hier vorm Bürgerhaus", sangen die Weiber unter Federführung von Margit Herz und Tanja Sonntag, nachdem sie zuvor über allerlei Schandtaten und Versäumnisse des Ortsvorstehers berichtet hatten. "Im Lääwe net", ließ sich die Stimme des Ortsvorstehers aus dem Burgfenster vernehmen. Da half den närrischen Frauen und ihren ungeduldigen Anhängern nur noch der Gesang: "Mach uff, schon gibt's was mit der Keule auf die Nuss". Doch der mannhafte Ortsvorsteher wollte immer noch nicht weichen. Doch es blieb ihm letztlich nichts anderes übrig, als sich der Übermacht zu ergeben und die verdiente Strafe anzutreten. "Rin in die Tonne, welch eine Wonne", riefen Margit Herz und Tanja Sonntag und forderten die beiden Kommunalpolitiker unter dem Gejohle der Narren auf, zur Strafe in die große Mülltonne zu steigen. Danach wurden sie von den als Teufelchen verkleideten Weibern mehrmals durch den Kreisel geschoben, bevor es dann in Richtung Lambsbachhalle ging. Die Schlacht um die Macht war geschlagen. Und so machten sich Sieger und Besiegte auf den Weg zur Lambsbachhalle, wo Sieg und Niederlage kräftig begossen und gefeiert wurde. re

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