In Freisen gibt es nun Chorgesang nach Stundenplan

Freisen. Die Erweiterte Realschule Freisen (ERS) beschreitet nun auch im Fach Musik neue Wege. So können sich Kinder in Musik für das Fach Chorgesang entscheiden. Während ihre Mitschüler in einer Doppelstunde in der herkömmlichen Art und Weise unterrichtet werden, erlernen rund 50 Sänger außer Musiktheorie vor allem Stimmbildung und Sängeratmung

 Die Realschüler präsentierten, was sie im Musikunterricht gelernt haben. Foto: SZ/Schule

Die Realschüler präsentierten, was sie im Musikunterricht gelernt haben. Foto: SZ/Schule

Freisen. Die Erweiterte Realschule Freisen (ERS) beschreitet nun auch im Fach Musik neue Wege. So können sich Kinder in Musik für das Fach Chorgesang entscheiden. Während ihre Mitschüler in einer Doppelstunde in der herkömmlichen Art und Weise unterrichtet werden, erlernen rund 50 Sänger außer Musiktheorie vor allem Stimmbildung und Sängeratmung. Was die Schüler bei ihrem Musiklehrer Rolf Mohr während des fünften Schuljahres gelernt hatten, stellten sie nun in ihrem ersten Chorkonzert unter Beweis.Wie an einer Perlenkette Diszipliniert schreiten die 50 Kinder wie an einer Perlenkette aufgereiht auf die Bühne der Schulturnhalle, bis sie in einem großen doppelten Halbkreis aufgestellt sind. Dafür gibt es bereits von der voll besetzten Halle Applaus. Konzentriert richten sie ihren Blick auf ihren Chorleiter Rolf Mohr und beginnen ihr Konzert mit dem Halleluja-Kanon. Bereits hier spürt das Publikum den ausgeglichenen Chorklang, eine saubere Intonation auch in den hohen Lagen. Überhaupt hat der Chor gelernt, das gesamte Repertoire bruststimmig zu singen und das bei einem Tonumfang von zwei Oktaven. Deutsche und internationale Folklore wechseln einander ab. Mohr, zugleich Schulleiter, moderiert das Programm und erklärt den Zuhörern, was es mit der Gesangsausbildung oder mit den Konzerttiteln auf sich hat. Dabei erfährt das Publikum, dass die Kinder das mehrstimmige Singen zunächst über Kanons und später über so genannte homofone, also einstimmige Sätze erlernt hatten. In diesem Zusammenhang interessant war ein Satz des Chorleiters über das Volkslied "Es führt über den Main", bei dem sich von Strophe zu Strophe Moll und Dur sowie homofone und polyfone, also mehrstimmige Sätze abwechseln. Dass der Chor auch über besonders gute und mutige Solisten verfügt, beweist er mit dem Titel "Vois sur ton chemin" aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Lenard Foggy, Jennifer Badel und Anna Benz singen über Mikrofon die Solostellen, erhalten dafür stürmischen Applaus. Mitten im Konzert meint Lehrer Mohr plötzlich, dass jeder gute Chor auch ein Maskottchen benötigt, und zieht aus einer großen Reisetasche einen überdimensionalen Teddybär hervor. Fortan begleitet dieser nun die Sänger bei ihren Auftritten. Im Programm wechseln gefühlvolle Lieder mit schmissigen Titeln ab. Der Chor sing in fünf Sprachen, wovon eine saarländische Mundart ist. Doch je länger das Konzert dauert, umso weniger können sich die Zuhörer zurückhalten. Bei dem Titel "Die Herzen aller Menschen haben Türen" schwenke alle Besucher Spritzkerzen hin und her, bei "Hava nagila" klatschen sie im sich steigernden Tempo mit. Die Sänger dürfen nicht ohne eine Zugabe von der Bühne, die sie ebenso diszipliniert verlassen wie sie sie betreten haben. Das Publikum ist begeistert.

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