„In die Einrichtung gut integriert“

Hilbringen · Dass Arbeit dem Leben der meisten Menschen Sinn und Struktur gibt, wissen viele aus der eigenen Erfahrung. Das gilt auch für Menschen mit Behinderungen oder bestimmten Einschränkungen. Da sie oft Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, bietet die CEB-Akademie in Hilbringen eine neue Möglichkeit der Förderung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen an: das Centrum für soziale Inklusion, CEB-IN gGmbH. Eine erste Bilanz.

Rund 30 Plätze gibt's in Hilbringen derzeit im Centrum für soziale Inklusion (CEB-IN). Eine erste Gruppe hat sich zusammengefunden. Die erste Erfahrungen waren für alle Beteiligten lehrreich.

Am Anfang steht das Eingangsverfahren, das die ersten drei Monate bestimmt. Wichtigste Aufgabe für diese Phase ist es festzustellen, ob die Werkstatt die geeignete Einrichtung zur Teilhabe ist, oder herauszuarbeiten, welche Arbeitsbereiche für wen in Frage kommen. Oder ob der Teilnehmer in der Lage ist, an Maßnahmen in Richtung Berufsbildung teilzunehmen. Ist dies der Fall, folgt der Berufsbildungsbereich. Dort haben die Leute die Chance, die Arbeiten, die ihnen liegen und die sie in ihrer Gruppe kennen lernen, zu trainieren. Dabei spielt die Förderung der Sozialkompetenzen eine große Rolle. Dafür sind maximal zwei Jahre vorgesehen.

Nach dieser Zeit stehen im Arbeitsbereich der Einrichtung in Hilbringen adäquate Arbeitsplätze für die Teilnehmer zur Verfügung. Dazu plant die CEB, neue Arbeitsbereiche und arbeitsmarktnahe Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen. Tätigkeitsbereiche können dann sein: Produktion und Dienste für Handwerk und Industrie (Holz und Metall), Verkauf/Handel, Kaufmännische/IT-Dienstleistungen oder Verpackung/Versand. Die Teilnehmer erhalten sowohl im Eingangsverfahren als auch im Berufsbildungsbereich berufsfördernde Bildungsmaßnahmen, die am individuellen Leistungsvermögen ausgerichtet sind. "Im Vordergrund stehen dabei vor allem die Verbesserung der psychischen Belastbarkeit, die Steigerung der Arbeitsfertigkeiten sowie deren Erhaltung und Entwicklung. Wir nutzen auch begleitende Maßnahmen, wie Ergotherapie, Konzentrationstraining oder soziale Aktivitäten, um die Psyche unserer Leute immer weiter zu stabilisieren", erklärt Gisbert Eisenbart, CEB-IN-Geschäftsführer.

Ab 2015 Auftragsarbeiten

Das Ziel ist es derzeit, ab 2015 Auftragsarbeiten für Betriebe anzunehmen und zu realisieren. Dass das ein behutsames Vorgehen erfordert, betont Werkstattleiter Rolf Lay: "Bei Wirtschaftlichkeit denkt man an klare Prozesse, die berechenbare Ergebnisse bringen. Dabei müssen wir aber an erster Stelle den Menschen hier gerecht werden. Sie sollen ihre Potenziale ausschöpfen können, ohne zu überlasten." Man müsse nach der Aufbauphase den Rahmen so gestalten, dass es für alle machbar ist. Um den Teilnehmern nach den einzelnen Phasen einen Arbeitsplatz zu bieten, der den individuellen Fähigkeiten gerecht wird, müsse man die Möglichkeit nutzen, sich mit den Menschen, an deren Potenzial orientierend, zu entwickeln. Zwar ist die Gruppe in der Werkstatt der CEB-IN erst im Aufbau, aber Gisbert Eisenbarth kann bereits eine erste, positive Bilanz ziehen: "Wir können nur sagen, dass das Konzept bisher aufgeht. Die Leute fühlen sich wohl und sind in unsere Einrichtung gut integriert."

Für Fragen zur Aufnahme in die Werkstatt beantwortet Werkstattleiter Rolf Lay, Telefon (0 68 61) 93 08 40.

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