In der Galerie "menschelt" es weiter

Saarbrücken. Für den einen ist es ein wohlbedachter Abschied, für den anderen ein schöner und spannender Neubeginn

 Benjamin Knur in der "Galerie Neuheisel", deren Wände gerade einen frischen weißen Anstrich bekommen haben. Foto: Iris Maurer

Benjamin Knur in der "Galerie Neuheisel", deren Wände gerade einen frischen weißen Anstrich bekommen haben. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Für den einen ist es ein wohlbedachter Abschied, für den anderen ein schöner und spannender Neubeginn. Dreißig Jahre lang war es Gernot Neuheisel, der Kunstfreunde zu Ausstellungen einlud und der "Galerie Neuheisel" in der Saarbrücker Johannisstraße durch sein gutes Händchen für die Kunst, aber auch seine Herzlichkeit im zwischenmenschlichen Umgang, zu einem hervorragenden Ruf verhalf. Nun ist es Benjamin Knur, der Besucher in der Galerie Neuheisel begrüßt. Zu Jahresbeginn trat der 34-Jährige als geschäftsführender Gesellschafter der "Galerie Neuheisel GmbH" die Nachfolge Gernot Neuheisels an, der sich mit 63 Jahren in den Ruhestand verabschiedete und sein Lebenswerk zu treuen Händen an Benjamin Knur übergab. "Seine offene Art im Umgang mit Menschen, seine Begeisterung für Kunst und sein Verständnis vom Betrieb der Galerie gefallen mir und erinnern mich an mich selbst", schrieb Gernot Neuheisel in einem "Offenen Brief", den er im November 2011 in der Einladung zu seiner letzten eigenen Ausstellung veröffentlichte, um seinen Abschied offiziell bekanntzugeben.Kennengelernt hatten sich Neuheisel und Knur 2010 über die Berliner Künstlerin Elvira Bach. Nachdem die beiden auf das Thema Nachfolge zu sprechen gekommen und einig geworden waren, schnupperte Benjamin Knur bei Gernot Neuheisel "Galerieluft", um den Betrieb und die Kundschaft kennenzulernen.

Der Umgang mit Kunst und Künstlern ist für Benjamin Knur als Inhaber der weiterhin bestehenden Agentur "art connection" indes kein Neuland. Zahlreiche Ausstellungen hat er bereits erfolgreich auf die Beine gestellt, zu den von ihm vertretenen Künstlern gehört unter anderem der international renommierte "Urban Art"-Künstler Reso, von dem derzeit einige Werke in der "Galerie Neuheisel" zu sehen sind.

Die Wände der Galerie sind seit wenigen Tagen nicht mehr gelb, sondern weiß, der Geruch von frischer Farbe liegt noch in der Luft. An dem bewährten Konzept der "Galerie Neuheisel" jedoch will Benjamin Knur nichts Grundlegendes ändern: "Es wird weiterhin sechs sechswöchige Ausstellungen pro Jahr geben, die jeweils einem Künstler gewidmet sind", kündigt Knur an. Klassiker der Moderne werden ebenso zu sehen sein wie Zeitgenössisches und Werke saarländischer Künstler. So stehen in diesem Jahr unter anderem Ausstellungen zu Marc Chagall, dem Saarbrücker Künstler Armin Rohr und dem Schweizer Zeitgenossen Andreas Jordi auf dem Veranstaltungsprogramm der Galerie Neuheisel. Den Auftakt macht eine Werkschau von Bernd Zimmer, die am 19. Januar, 19 Uhr, in Anwesenheit des Künstlers eröffnet wird und bis 3. März zu sehen sein wird.

Nicht unwahrscheinlich, dass man bei dieser Gelegenheit Gernot Neuheisel wiedersehen wird. Denn auch in diesem Punkt sind er und Benjamin Knur sich einig: ein "harter Schnitt" soll die Übergabe der Galerie nicht sein. So wird Neuheisel des Öfteren mal in seiner früheren Wirkungsstätte vorbeischauen. Sein Sohn Momo ist weiterhin in der Galerie beschäftigt und dort wie gehabt für die Rahmungen zuständig.

Eine kleine Änderung gibt es bei den Öffnungszeiten der "Galerie Neuheisel", die jetzt montags bis freitags von 10 bis 13 und von 14.30 bis18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr zu einem Besuch einlädt. Weitere Infos im Internet:

galerie-neuheisel.de.

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