In den Blieswiesen steht das Wasser

Homburg/Kirkel · Die Blies ist das Gewässer, das bei Hochwasser im Raum Homburg und Limbach für die meisten Probleme sorgt. Da es aber nicht das erste Mal ist, dass das Blieswasser über die Ufer tritt, sind die Wehren in Alarmbereitschaft und kennen die kritischen Punkte. Das Wasser kann sich gut über die Wiesen verteilen.

 Saarpfälzische Wasserspiele: Die gesperrte L212 wischen Wörschweiler und Ingweiler (linkes Bild) gehört in diesen Tagen ebenso zum Bild unserer Region wie der Einsatz der Feuerwehr, hier der Löschbezirk Limbach beim Auspumpen eines Kellers. Fotos: Thorsten Wolf

Saarpfälzische Wasserspiele: Die gesperrte L212 wischen Wörschweiler und Ingweiler (linkes Bild) gehört in diesen Tagen ebenso zum Bild unserer Region wie der Einsatz der Feuerwehr, hier der Löschbezirk Limbach beim Auspumpen eines Kellers. Fotos: Thorsten Wolf

Der tagelange Dauerregen ist auch an unserer Region nicht spurlos vorüber gegangen. Und auch wenn gestern gegen Nachmittag nach langem Grau am Himmel mal wieder die Sonne zum Vorschein kam und ein wenig aufatmen ließ - das Wasser hat seine Spuren hinterlassen. Allerdings, und das machte eine Rückfrage in Homburg und Kirkel, den traditionell von hohen Wasserständen am stärksten betroffenen Kommunen, gestern deutlich: So schlimm wie im Nachbarkreis Neunkirchen war und ist die Situation an Blies oder auch Lambsbach bei weitem nicht.

Mit das dramatischste Bild lieferte gestern wohl Limbach. Hier zeigte sich die Blies in Richtung Altstadt völlig außer Rand und Band, vorsorglich hatte die Feuerwehr im Bereich der Mühle und des nahe liegenden Geschäftsgebäudes am Limbacher Ortseingang eine Sandsackbarriere aufgebaut. Am Morgen kam es zu einem weiteren Einsatz des Löschbezirks Limbach, nachdem bei Maas Arts in der Hauptstraße die Pumpen ausgefallen waren und der Keller des Traditionsgebäudes voll lief.

Kirkels Bürgermeister Frank John beurteilte die Lage auf Rückfrage unserer Zeitung gestern allerdings nicht als dramatisch. "Wir sind heute morgen um kurz nach acht Uhr die neuralgischen Punkte abgefahren. Überall dort beobachten wir die Lage, auch an klassischen Überschwemmungsarealen wie dem Mutterbachtal. Wir haben dort und anderswo aber festgestellt, dass das Wasser schon wieder abläuft." So sei die Situation, "wenn es in den kommenden Tagen keine großen Regenfälle gibt", unter Kontrolle. "Ich denke, wir haben das Gröbste hinter uns." Trotzdem sei man in Kirkel auch weiterhin damit befasst, die Situation regelmäßig vor Ort zu prüfen.

Auch in Homburg beurteilte die Verwaltung die Lage gestern eher entspannt. In der Kreisstadt derzeit am stärksten betroffen: Das Beeder Biotop und die vorgelagerten Blieswiesen sowie die Senke zwischen Wörschweiler und Ingweiler. Hier musste schon am Pfingstwochenende die L 212 wegen Überflutung gesperrt werden (wir berichteten).

Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner zeigte sich angesichts des bislang nicht unüblichen Hochwasserszenarios dann auch nicht wirklich erschrocken, allerdings angesichts der Vorfälle in der Nachbarschaft auch nicht undankbar. "Wir haben da noch Glück gehabt." Schöner verband dies auch mit Freude darüber, "dass unser Kanalsystem so gut funktioniert. Denn in manchen anderen Gebieten zeigt sich, dass eben dies den starken Regenfällen der vergangenen Tage nicht gewachsen ist." So habe man "ausweislich des heutigen Lageberichts in Homburg keine Probleme."

Die könnten aber noch kommen, würde sich der Regen in den kommenden Tagen fortsetzen. Schöners Beurteilung:. "Wir haben die Situation im Auge, die Homburger Feuerwehr ist in Bereitschaft, es gibt zusätzlich den Verbund im Bereich einer zweiten Alarmierungsstufe mit dem Technischen Hilfswerk und dessen Groß-Pumpen-System. Wir sind also gerüstet. Wir können am Wetter nichts ändern, aber wir können reagieren." Dass könnte auch nötig sein. die Wetter-Prognose für die kommenden drei Tage spricht von einer Regenwahrscheinlichkeit von im Schnitt 70 Prozent.

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