In Blieskastel wird nun in den Mai getanzt

Blieskastel. Das endgültige Aus des Blieskasteler Stadtballes wurde sozusagen unter der Hand abgewickelt, still und heimlich wurde das gesellschaftliche Ereignis zu Grabe getragen. Aber es lebe der neue, städtische Tanz in den Mai! Am 30

 Das waren noch Zeiten: Der Stadtball 2001 mit voller Halle und der Volker Klimmer Band. Die Resonanz hat inzwischen spürbar nachgelassen. Foto: ers

Das waren noch Zeiten: Der Stadtball 2001 mit voller Halle und der Volker Klimmer Band. Die Resonanz hat inzwischen spürbar nachgelassen. Foto: ers

Blieskastel. Das endgültige Aus des Blieskasteler Stadtballes wurde sozusagen unter der Hand abgewickelt, still und heimlich wurde das gesellschaftliche Ereignis zu Grabe getragen. Aber es lebe der neue, städtische Tanz in den Mai! Am 30. April des kommenden Jahres ist es soweit: Die Nachfolgeveranstaltung des in die Jahre gekommenen Stadtballes wird erstmals in der Bliesgaufesthalle veranstaltet. Blickt man zurück, so erinnert man sich an gesellschaftliche Höhepunkte mit ansprechenden Büffets, Damen in glänzenden Roben und Herren im feinen Zwirn. Die Besucher und Gäste kamen zum Teil von weit her angereist, man musste sich beeilen, um noch an Karten zu kommen. Aber mit den Jahren war die Ball-Herrlichkeit vorbei, die Besucherzahlen gingen immer weiter zurück. Und letztlich ließ sich auch mit großzügiger Bestuhlung nicht mehr kaschieren, dass die Gäste ausblieben und der Stadtball damit immer mehr an Glanz verlor. Es können viele Gründe für die Besucherzurückhaltung vermutet werden, bei einigen Punkten sind sich das Kulturamt der Stadt, dessen Leiter Harald Becker und Festhallen-Wirt Elmar Becker, einig: "Der Ball wurde zu diesem Zeitpunkt, also Anfang Januar, nicht mehr angenommen".

Zu viele Festlichkeiten hätten die Leute am Ende satt gemacht, die Konkurrenz der Fastnacht und anderer Veranstaltungen ("Bimsball") erschien plötzlich übermächtig. Bleibt die Streitfrage, inwieweit man beim Stadtball ein kostspieliges Büffet braucht. Das Büffet hatte den Eintritt in die Höhe getrieben, aber "viele Gäste haben uns signalisiert, dass sie zum Tanzen gekommen seien, das Essen müsse nicht sein". Harald Becker räumt indes ein, dass gleichwohl viele Besucher den Ball mit einem Büffet verbunden haben wollen: "Ein festlicher Ball und ein schön aufgebautes Büffet gehören für viele zusammen". Tatsache ist, dass im ersten Jahr ohne Büffet - das war vor drei Jahren - die Besucherzahlen wieder stiegen, in den beiden Folgejahren aber erneut sofort wieder fielen. Auch das zusätzliche Essensangebot vom Hallengastronom Becker sei nicht optimal angenommen worden. Man weiß beim neuen Konzept derzeit noch nicht so recht, ob man Essen obligatorisch anbieten soll. Elmar Becker schlägt ein preiswertes Büffet mit Frühlingsangeboten vor. "Ich bin ganz nah am Gast dran, ich weiß, was die Besucher wünschen", so der Gastronomie-Experte. Darüber wolle man diskutieren, meint Kulturamtschef Becker. Ansonsten ist man sich einig, der Tanz in den Mai solle wieder zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt im Leben der Stadt werden. Und da bietet sich ein "Charity-Ball", eine Art Wohltätigkeitsveranstaltung an.

Man will den Gewerbeverein mit ins Boot nehmen, auch der Verein "Freunde und Helfer" der Blieskasteler Polizei soll einen Obolus aus dem leicht erhöhten Eintrittspreis erhalten. Dafür will man dann mit wertvollen Preisen die Gäste anlocken. Impulse erwartet man auch von der Zweibrücker Tanzschule Srutek, die als Mitveranstalter dabei ist.

Eine im wahrsten Sinne des Wortes "Abstimmung mit den Füßen" wird also letztlich über den Erfolg oder das Nichtgelingen des neuen Konzepts entscheiden. "Der Ball wurde zu diesem Zeitpunkt, also Anfang Januar, nicht mehr angenommen."

Harald Becker, Stadt Blieskastel und

Elmar Becker, Hallen-Gastronom

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