Immer was zu tun im Garten

Theley · Bunt und reichhaltig, interessant und beispielgebend ist das, was viele Bürger im Landkreis St. Wendel tun. In der Serie "Menschen unserer Heimat" stellt die SZ heute Berthold Rauber vor, der 30 Jahre Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Theley war und nun zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

 Auch ohne Vorsitz werde ihm dank des Gartens nicht langweilig, sagt Berthold Rauber (r.). Links: Dieter Sträßer..Foto: Faber

Auch ohne Vorsitz werde ihm dank des Gartens nicht langweilig, sagt Berthold Rauber (r.). Links: Dieter Sträßer..Foto: Faber

Theley. Drei Jahrzehnte stand Berthold Rauber als Vorsitzender an der Spitze der Gartenbauer in seinem Heimatort. Für seine Verdienste um den Obst- und Gartenbauverein (OGV) Theley ist der 79-jährige von seinem Nachfolger Dieter Sträßer zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden.. "Der Umgang mit Leuten war mir dabei immer wichtig, genauso wie das große Interesse an Obst und Gemüse", erzählt Rauber und erinnert sich zurück. In den 1970er-Jahren habe ihn der damalige Vereinschef Gerhard Lauer angesprochen, um dem OGV beizutreten. "Daheim hatten wir eine Nebenerwerbslandwirtschaft, ich kannte mich also schon aus", berichtet er. Rauber wurde 1975 zum Schriftführer gewählt, ab 1982 führte er den Verein als Vorsitzender an. "Heute macht mich besonders stolz, dass wir mit 240 Mitgliedern der zweitgrößte Gartenbauverein im Landkreis sind", bilanziert er erfreut. Rauber koordinierte die Aktivitäten des Vereins und legte selbst Hand an. Er absolvierte einen Lehrgang für Baumwarte und erteilte Schnittkurse. Zwölf Jahre fungierte er als stellvertretender Kreisvorsitzender. 1990 erhielt Rauber vom Umweltministerium den Ehrenpreis für den besten erweiterten Wohngebietsgarten. "Als Selbstversorger kommt über das ganze Jahr alles aus meinem Garten auf den Tisch", schildert er. Plötzlich schaut Rauber auf seine Uhr. "Um 17.30 Uhr habe ich noch zwei Mühlenführungen", teilt er mit. In den zurückliegenden 22 Jahren hat der Mühlenführer über 5000 Mal Besuchergruppen durch die Johann-Adams-Mühle und das Kreismühlenmuseum geführt. "Gehn in de Adams-Mill, guckent eich aan: Der Berthold erklärt et eich gär", lautet ein Vers aus einem Gedicht, das ihm Mundartdichter Gérard Carau widmete. Die Südpfälzerin Martina Gemmar verpackte Raubers Redewendungen während eines Rundganges in ihr Gedicht "Dem sei Drähdmiehl". Ende des Jahres, so gibt Rauber bekannt, höre er als Mühlenführer auf. Aber langweilig werde es ihm dann nicht. "Ich habe doch meinen Garten, da ist immer was zu tun", blickt der frischgebackene Ehrenvorsitzende des OGV voraus.

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