Immer mit der Ruhe

SZ-Redakteurin Margret Schmitz nimmt das Tempo raus.

Meinung:

Immer mit der Ruhe

Wenn ich etwas von entschleunigen höre, stehen mir die Haare zu Berge . Ein Auto oder ein Fahrrad zum Beispiel beschleunigen ist klar - einfach ein bisschen auf die Tube drücken. Aber entschleunigen? Könnte das nicht einfach bremsen heißen?

Der Duden erläutert: eine Tätigkeit gezielt verlangsamen. Aha, also auf die Bremse treten. Doch dann schwärmt mir gerade mal wieder jemand vor, dass er sein Leben entschleunigt hat, es gerade tut oder jetzt endlich die Entschleunigung des Daseins in Angriff nehmen will.

Was da zu tun ist - oder auch nicht - erhellen vielleicht zwei Worte, die im Duden gleich vor entschleunigen stehen. Soll ich mein Leben vielleicht entschlammen oder gar entschleimen, aber dazu kann ich mich nicht entschließen (obwohl das gleich hinter Entschleunigung steht). Aber vielleicht wollen einige auch nur einen neudeutscheren Ausdruck dafür, dass sie ihr Leben etwas ruhiger angehen (wollen). Aber egal. Ich entschleunige jetzt meine Tätigkeit - mit einem Punkt.

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