Immer für Überraschungen gut

Völklingen. Am 17. Mai feierte der frühere Köllerbacher Spitzenringer Jurij Kohl seinen 34. Geburtstag. In diesem Alter haben andere Ringer ihre Laufbahn schon beendet. Oder sie denken zumindestens daran aufzuhören. Nicht aber der Mann, der 15 Jahre lang im Dress des Bundesligisten KSV Köllerbach seine Fans mit ausgefeilten Techniken der griechisch-römischen Stilart in Verzückung versetzte

 Jurij Kohl hat in seiner Karriere schon den ein oder anderen Gegner Kopf stehen lassen. Foto: rup

Jurij Kohl hat in seiner Karriere schon den ein oder anderen Gegner Kopf stehen lassen. Foto: rup

 Jurij Kohl macht auch beim Abladen der Deckenelemente für sein Haus in Walpershofen einen guten Eindruck. Foto: aki

Jurij Kohl macht auch beim Abladen der Deckenelemente für sein Haus in Walpershofen einen guten Eindruck. Foto: aki

Völklingen. Am 17. Mai feierte der frühere Köllerbacher Spitzenringer Jurij Kohl seinen 34. Geburtstag. In diesem Alter haben andere Ringer ihre Laufbahn schon beendet. Oder sie denken zumindestens daran aufzuhören. Nicht aber der Mann, der 15 Jahre lang im Dress des Bundesligisten KSV Köllerbach seine Fans mit ausgefeilten Techniken der griechisch-römischen Stilart in Verzückung versetzte.Mehr Zeit für die FamilieLeichtgewichtler Kohl überraschte nämlich die saarländische Ringerfachwelt mit seinem Wechsel zum Köllerbacher Ligakonkurrenten ASV Mainz 88. Er vollzog den Schritt direkt nach den deutschen Meisterschaften in Völklingen, die für ihn durch den Gewinn seiner achten DM-Goldmedaille zu einem wahren Triumphzug wurden. "Ich wollte mich mit einem deutschen Meistertitel aus der Nationalmannschaft verabschieden, sprich: einen goldenen Punkt zum Abschluss setzen", sagt er selbst. Kohl ist auf eigenen Wunsch aus dem Nationalkader ausgeschieden, weil er zukünftig mehr Zeit mit seiner Ehefrau Daniela und seinen beiden Söhnen Maximilian und Florian verbringen will. Zudem ist er als Polizeikommissar bei einer Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit der Bereitschaftspolizei nicht jederzeit abkömmlich. Und er verbringt darüber hinaus noch eine Menge Zeit am Neubau seines Hauses in Walpershofen.Gerade weil Kohl zeitlich stark beansprucht ist, kommt auch sein Engagement als Jugendtrainer beim KSV Fürstenhausen völlig überraschend (die SZ berichtete). Wie das KSV-Vorstandsmitglied Peter Walz nämlich bekannt gab, hat der Top-Ringer bereits am Anfang des Monats die Nachfolge von Reiner Both als Jugendtrainer angetreten. Wie bringt Kohl alles unter einen Hut - Job, Familie, Hausbau, Ringer in Mainz und Trainer in Fürstenhausen? Die Antwort ist knapp, spricht aber von Zuversicht und Glauben an das eigene Leistungsvermögen: "Wie ich dies alles zeitlich schaffe, weiß ich erst Ende des Jahres. Die Trainingszeiten in Fürstenhausen - mittwochs und freitags zwischen 18 und 19.30 Uhr - liegen für mich sehr günstig. Und für mein Training in Mainz hole ich mir Urlaub."Auf die Frage, warum er nicht als Trainer in Köllerbach geblieben ist, antwortet Kohl: "Ich wäre gerne geblieben, doch nach den Querelen bei den letztjährigen Vertragsverhandlungen war für mich kein Engagement in der Kyllberghalle mehr möglich." "Schützlinge gut im Griff"In Fürstenhausen mache ihm die Arbeit mit dem Nachwuchs mittlerweile großen Spaß. "Zuerst war ich erschlagen, doch nun habe ich meine 20 bis 25 Schützlinge gut im Griff. Zudem stehen mir auch noch Michael Mang und Jürgen Both zur Seite", lautet das erste Fazit des Trainers Jurij Kohl.

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