Immer ein offenes Ohr

Homburg. Sie sind das Symbol für Hilfe und Freundlichkeit, die guten Engel im grünen Kittel. 20 Jahre ist es mittlerweile her, dass es im Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg neben den weißen auch die grünen Kittel gibt (wir berichteten). Heute sind die im Oktober 1991 von Schwester Erika Gisch gegründeten Grünen Damen aus dem Klinikalltag am UKS nicht mehr wegzudenken

 Reiko Trautmann, Brigitte Heiß, Ilse Seng und Maria Matthei (von links) engagieren sich am Uniklinikum Homburg als Grüne Damen. Rechts Koordinatorin Monika Funk. Foto: Bernhard Reichhart

Reiko Trautmann, Brigitte Heiß, Ilse Seng und Maria Matthei (von links) engagieren sich am Uniklinikum Homburg als Grüne Damen. Rechts Koordinatorin Monika Funk. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Sie sind das Symbol für Hilfe und Freundlichkeit, die guten Engel im grünen Kittel. 20 Jahre ist es mittlerweile her, dass es im Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg neben den weißen auch die grünen Kittel gibt (wir berichteten). Heute sind die im Oktober 1991 von Schwester Erika Gisch gegründeten Grünen Damen aus dem Klinikalltag am UKS nicht mehr wegzudenken. Für einige Stunden in der Woche sind sie dem kranken Menschen Gesprächspartner, Zuhörer und Begleiter, erledigen kleine Besorgungen, schreiben und lesen vor, vermitteln Hilfen, geben Wünsche und Anregungen weiter und sind auch für die Patientenbücherei zuständig. Monika Funk, welche die Arbeit der ehrenamtlichen Krankenhaushilfen seit elf Jahren koordiniert, nimmt das Jubiläum zum Anlass, für den Dienst der Grünen Damen zu werben."Angesichts von rund 1500 Patienten können wir schon noch Verstärkung gebrauchen", betonte sie. Als Voraussetzungen nennt sie Vertrauenswürdigkeit, psychische und physische Belastbarkeit, aber auch Lebenserfahrung sollte schon dabei sein. "Es dürfen sich ruhig auch mehr Männer bewerben", so Funk, welche vor 2000 mit acht Grünen Damen begonnen hat. Ohne diese Ehrenamtlichen wäre das Klinikum "ein Stück ärmer", erklärte sie. Für ihre Tätigkeit erhalten die Grünen Damen Essensbons, Fahrtgeld sowie die berühmten grünen Kittel. Die 24 Damen und ein Herr empfinden ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Krankenhaushilfe auf jeden Fall als erfüllend, weil sie gebraucht werden. "Hier kann ich etwas bewirken", erklärt Maria Matthei, die in der Orthopädie und der Inneren eingesetzt ist.

"Die Patienten sind froh, wenn man sich um sie kümmert, denn viele haben niemand, der sie berät und ihnen etwas besorgt", fügte die 71-Jährige Homburgerin hinzu, welche vor drei Jahren über ihre Tochter Vera zu den Grünen Damen stieß. Seit fünf Jahren ist Ilse Seng aus Bruchmühlbach dabei. Sie habe in der Stadtkirche Homburg einen Vortrag von Monika Funk über die Grünen Damen gehört und sich daraufhin für den ehrenamtlichen Dienst entschieden, begründete die 70-Jährige ihr Engagement. "Die Tätigkeit erfüllt mich und gibt mir viel", beschreibt sie ihre Arbeit mit den Patienten. Für Reiko Trautmann, welche bis März diesen Jahres am UKS im Labor der Physiologie gearbeitet hat, war der Übergang zu den Grünen Damen fließend. "Ich wollte nicht nur Hobbys, sondern mich um die Belange von kranken Menschen kümmern", erklärte die 64-jährige, die von Monika Funk in der Hautklinik eingesetzt ist. Seit zehn Jahren engagiert sich Marga Denk bei den Grünen Damen und kümmert sich um Patienten in der Urologie und HNO. Sie habe festgestellt, dass die Kranken gegenüber den Damen offener seien als gegenüber ihren Angehörigen. Es gebe auch vermehrt Personen aus Altenheimen, die froh seien, wenn man sich mit ihnen unterhalte, so die 72-Jährige, die früher als Schreibkraft in der Neurologie arbeitete.

"Gespräche und immer ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste zu haben", sei ganz wichtig. Da auch viele Menschen von weit her kämen, vermittele sie deren Angehörigen auch schon einmal eine Unterkunft. "Ich gehe gerne auf Menschen zu und will einfach etwas Sinnvolles tun", begründet Brigitte Heiß aus St. Ingbert ihr fast vierjähriges Engagement als Grüne Dame am UKS.

Auf einen Blick

 Reiko Trautmann, Brigitte Heiß, Ilse Seng und Maria Matthei (von links) engagieren sich am Uniklinikum Homburg als Grüne Damen. Rechts im Bild: Koordinatorin Monika Funk. Foto: Bernhard Reichhart

Reiko Trautmann, Brigitte Heiß, Ilse Seng und Maria Matthei (von links) engagieren sich am Uniklinikum Homburg als Grüne Damen. Rechts im Bild: Koordinatorin Monika Funk. Foto: Bernhard Reichhart

Wer Interesse hat, sich bei den Grünen Damen zu engagieren, kann sich mit Monika Funk, Koordinierungsstelle der Ehrenamtlichen Krankenhaushilfe im Universitätsklinikum des Saarlandes, unter Telefon (0 68 41) 1 62 32 74 oder per E-Mail unter monika.funk@uks.eu in Verbindung setzen. Auch Männer sind willkommen.re

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