Im Thielspark geht das Abstiegsgespenst um

Merzig. Dritte Heimniederlage in Folge: Jetzt wird es für die HF Untere Saar im Kampf um den Klassenverbleib in der Handball-Oberliga richtig eng! Nach der 21:27 (14:11)-Schlappe gegen Mundenheim war die Stimmung in der Thielspark-Halle am Boden, pure Abstiegsangst spiegelte sich in den Gesichtern der Wölfe-Spieler wider

 Laszlo Kincses lässt sich im Anflug aufs Mundenheimer Tor auch vom beherzten Eingreifen eines Gegenspielers nicht aufhalten. Nach 40 Minuten gaben die Wölfe das Spiel dann aber aus der Hand. Foto: Klos

Laszlo Kincses lässt sich im Anflug aufs Mundenheimer Tor auch vom beherzten Eingreifen eines Gegenspielers nicht aufhalten. Nach 40 Minuten gaben die Wölfe das Spiel dann aber aus der Hand. Foto: Klos

Merzig. Dritte Heimniederlage in Folge: Jetzt wird es für die HF Untere Saar im Kampf um den Klassenverbleib in der Handball-Oberliga richtig eng! Nach der 21:27 (14:11)-Schlappe gegen Mundenheim war die Stimmung in der Thielspark-Halle am Boden, pure Abstiegsangst spiegelte sich in den Gesichtern der Wölfe-Spieler wider. Auch die rund 200 enttäuschten Zuschauer wussten: Weil die direkten Rivalen HG Saarlouis II und TV Moselweiß gewonnen haben, ist der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz acht Spieltage vor Schluss auf drei Punkte angewachsen. Und das hätte nicht sein müssen, denn anfangs dominierte der Abstiegskandidat den Tabellenvierten vor eigenen Fans.Mitte der zweiten Halbzeit (16:16/44.) verloren die Jungs von Trainer Jens Peter Schlingmann aber erst den Faden und danach den Glauben an den Sieg. Da war mehr drin. "Wir haben stark begonnen, aber im Positionsspiel später zu kopflos agiert. Die Niederlage ist verdient", seufzte Thomas Kochann nach dem Abpfiff und starrte ins Leere.

Unglaublich: Nur vier Wochen nach seinem dreifachen Bänderriss im rechten Fuß gab der torgefährliche Regisseur sein Comeback im HF-Trikot mit Kurzeinsätzen. Als der Zwei-Meter-Hüne in der 22. Minute erstmals aufs Feld kam, ging ein Raunen über die Ränge. Kochanns Team führte zu diesem Zeitpunkt 9:7 und hatte sechs Minuten zuvor schon mit 9:5 vorne gelegen. Sein erstes und einziges Tor erzielte der 26-Jährige in der 27. Minute. Der verwandelte Strafwurf bedeutete die 12:9-Führung. "Die Bänder sind wieder zusammengewachsen. Der Fuß ist noch instabil. Wackler und das Spiel eins gegen eins gehen gar nicht. Das Comeback kam zehn Tage zu früh, ich wollte aber Akzente setzen, was mir nicht ganz gelungen ist", meinte Kochann später selbstkritisch und sprach damit seine zwei verworfenen Siebenmeter an.

Insgesamt vergaben die Gastgeber vier Chancen vom Punkt und etliche "Hundertprozentige" aus dem Spiel.

Anders als beim Hinspiel-Debakel (24:40) stand die HF-Abwehr vor dem starken Torhüter Sven Klein diesmal sicher, zumindest bis kurz nach der Pause. Als die Wölfe dann mehrere Zeitstrafen kassierten und oft in Unterzahl spielten, nutzte Mundenheim dies eiskalt aus. "Wir hätten den 6:0-Verband halten sollen. Mit der offensiveren 5:1-Deckung konnten wir die starken Gäste-Angreifer oft nur durch Fouls stoppen und flogen vom Platz", sah HF-Kapitän Peter Laux einen Knackpunkt. In der 40. Minute glichen die Pfälzer erstmals aus (15:15) und zogen im Schlussspurt Tor um Tor auf 25:20 davon. Drei Minuten vor dem Abpfiff war die Entscheidung gefallen. Auch der Einsatz der Routiniers Ralf Kreibig und Dennis Koppenburg aus der zweiten Welle konnte die 14. Saison-Niederlage nicht verhindern. Im Abstiegs-Endspurt wollen die Wölfe nun alle Register ziehen. Kreibig und Koppenburg werden wohl fest zum Team stoßen und der verletzte Spielmacher Kochann rechnet damit, spätestens beim Heimspiel gegen den TV Mülheim wieder in alter Form zu sein. "Jetzt müssen wir alles geben und auch Punkte holen, die nicht eingeplant waren. Es wird aber verdammt schwer", sagt Thomas Kochann und hofft, dass am Ende doch noch alles gut wird.

Tore HF Untere Saar: Laszlo Kincses 5, Tamas Nemeth 5, Sebastian Klein 4, David Pfiffer 2, Florian Schmidt 2, Ralf Kreibig 2, Thomas Kochann 1.

Foto: Dillschneider

"Wir haben stark begonnen, aber im Positionsspiel später zu kopflos agiert. Die Niederlage ist verdient."

Thomas Kochann

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