Barmer-Pflegereport für das Saarland Enormer Pflegekräfte-Mangel: 30 Prozent mehr Pflegebedürftige im Saarland als angenommen

Saarbrücken · Die bisherigen Prognosen zu Pflegebedarf und Pflegekräften haben außer Acht gelassen, dass neuere Pflegereformen den Kreis der Pflegeberechtigten stark erweitert haben. Daher liegen die alten Schätzungen viel zu niedrig.

 Den meisten Pflegekräften im Heimen und Kliniken ist die Nähe zu ihren Patienten wichtig. Doch Personalmangel und Überlastung führen dazu, dass dazu immer weniger Zeit bleibt. Das treibt viele Pflegerinnen und Pfleger aus dem Beruf.

Den meisten Pflegekräften im Heimen und Kliniken ist die Nähe zu ihren Patienten wichtig. Doch Personalmangel und Überlastung führen dazu, dass dazu immer weniger Zeit bleibt. Das treibt viele Pflegerinnen und Pfleger aus dem Beruf.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die bisherigen Prognosen zur Zahl der pflegebedürftigen Menschen sowie der Bedarf an Pflegekräften für die kommenden 25 Jahre sind viel zu niedrig angesetzt. Sie gehen davon aus, dass die Zahl alter Menschen in den nächsten Jahren weiter steigen wird und somit auch die Zahl der Pflegebedürftigen. Berücksichtigt für die Vorhersagen wurde also nur die demografische Entwicklung. Doch die Zahl wird deutlich stärker steigen als vorhergesagt, weil sich durch die neueren Pflegereformen der Kreis der Pflegeberechtigten stark erweitert hat. So hat das Pflegestärkungsgesetz II von 2017, in dem die Umstellung von vorher drei Pflegestufen auf fünf Pflegegrade beschlossen wurde, dazu geführt, dass zwischen 2017 und 2019 pro Jahr über zehn Prozent mehr Menschen als zuvor einen Anspruch auf Pflegeleistungen hatten.