Im Höllentempo um den Marktplatz

Schwarzenholz. "Toll. So schnell wie diesmal waren die noch nie unterwegs", schwärmt Manfred Weinkauff vom Renn-Tempo beim 6. Schulze-Kathrin-Kriterium und schüttelt verblüfft den Kopf. Natürlich ist der Hochgeschwindigkeits-Kurs um den Schwarzenholzer Marktplatz für rasante Radrennen geradezu prädestiniert

Schwarzenholz. "Toll. So schnell wie diesmal waren die noch nie unterwegs", schwärmt Manfred Weinkauff vom Renn-Tempo beim 6. Schulze-Kathrin-Kriterium und schüttelt verblüfft den Kopf. Natürlich ist der Hochgeschwindigkeits-Kurs um den Schwarzenholzer Marktplatz für rasante Radrennen geradezu prädestiniert. Das stellte der Vorsitzende des SRC "Spanische Bergziege" Schwarzenholz in den letzten Jahren immer wieder erfreut fest. Doch die Geschwindigkeit, mit der die 220 Fahrerinnen und Fahrer diesmal auf ihren Rädern über den trockenen Asphalt bretterten, überraschte selbst ein Radrenn-Ass wie ihn. Doch das Wahnsinns-Tempo forderte seinen Tribut. So kamen im Hauptrennen der Männer von 72 Startern gerade mal 20 ins Ziel. "Schon nach drei Runden konnten einige nicht mehr mithalten. Schuld war Robin José", so Weinkauff. Der Überherrner Top-Fahrer im Trikot des Team Physiodom Trier machte das Rennen von Beginn an so schnell, dass der Fahrer-Schwund dramatische Ausmaße annahm. Auf ihrer Jagd nach Punkten und Prämien (siehe Hintergrund) peitschten der spätere Sieger und der Zweitplatzierte Jonas Brödel (AC Weinheim) auf ihren Rädern mit 56 Stundenkilometern im Schnitt durch die Häuserschluchten des 1,1 Kilometer langen Rundkurses rund um den Marktplatz. Angefeuert von 450 Zuschauern, darunter Anwohner, die es sich auf ihrem Logenplatz vor der Haustür bei Grillwürstchen und Bier gemütlich gemacht hatten. "Ich kannte die schnelle Strecke von den Jugendrennen. Sie liegt mir", strahlte José. Er habe deshalb ganz genau gewusst, wie er sich in den 60 Runden die Kraft einzuteilen habe, so der Triumphator im Elite-Rennen B/C. Auch Sascha Weber hielt das Höllen-Tempo bis zum Ende durch. Der Fahrer vom RSC St. Wendel wurde Vierter. Eine neue Bestmarke gab es auch im Rennen der Frauen zu vermelden. Siegerin Denise Zuckermandel (Ansbach) raste über den 48,5 Kilometer langen Kurs in nur 56 Minuten. "Eine absolute Top-Zeit", schwärmte Manfred Weinkauff. Auf Rang zwei fuhr Ellen Janßen (Bike Aid Saarbrücken), unterstützt von Teamkollegin Desirée Schuler. Das Vereinsmitglied des SRC Schwarzenholz hielt die Verfolgerinnen auf Distanz und wurde am Ende Neunte. Die luxemburgische Olympia-Teilnehmerin Nathalie Lamborelle (Team Uniqa-Elk) landete hier auf Rang drei. Angelina Schmitt dominierte das Rennen der U13 und zeigte sogar den Jungs das Hinterrad. Das Talent vom RSC Überherrn siegte vor Vincent Wagner (RV Bliesransbach) und Lokalmatador Jan-Robin Aumann (SRC Schwarzenholz). Gute Platzierungen erzielten auch die saarländischen Nachwuchsfahrer Florian Maus vom RV Möve Schmelz (Dritter bei der U17) und David Ames von den RF Homburg (Zweiter bei der U15). Bei den Senioren siegte Stefan Steiner (GFR Ludwigshafen) vor Armin Wolsiefer (RV Essingen). Bemerkenswert: Wolsiefer war erst vor einer Woche schwer gestürzt. Trotz starker Abschürfungen am ganzen Körper wollte der Essinger aber nicht auf den Start bei einem seiner Lieblingsrennen verzichten. Die positiven Rückmeldungen der Athleten entlohnen Weinkauff und sein Team für die Arbeit, die das mit 2500 Euro dotierte Vereinsrennen mit sich bringt. "Die Rennen waren noch besser als im letzten Jahr. Es wird eine siebte Auflage geben", verspricht der Bergziegen-Boss. "Schon nach drei Runden konnten einige nicht mehr mithalten. Schuld war Robin José."Manfred Weinkauff, Vorsitzender des SRC Schwarzenholz

HintergrundEin Kriterium ist ein Rundstrecken-Rennen mit Punkte-Wertung. Oberstes Gesetz: Rundengewinn geht vor Punktgewinn. Ein Rundengewinn ist vollzogen, wenn ein enteilter Fahrer das Ende des Hauptfeldes wieder erreicht hat. Punkte können in einer Wertungsrunde von den ersten vier Fahrern nach Überfahren der Ziellinie erzielt werden. Die Schlussrunde wird doppelt gewertet. Sieger ist, wer die meisten Runden zurückgelegt hat. Bei Rundengleichheit gewinnt der Fahrer mit den meisten Punkten. ros

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