Im Hochofen steckt viel Ästhetik

Sulzbach. "Der im Bergbaumilieu in Sulzbach aufgewachsene Zolnhofer gilt als der Urvater der malerischen Darstellung saarländischer Industrie- und Hüttenkultur", erläuterte der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam in seiner Festrede zur Zolnhofer-Preisverleihung

 Der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam (rechts) gratuliert dem Maler Engelbert Stein zum Zolnhofer-Preis. Foto: Jörg Bier

Der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam (rechts) gratuliert dem Maler Engelbert Stein zum Zolnhofer-Preis. Foto: Jörg Bier

Sulzbach. "Der im Bergbaumilieu in Sulzbach aufgewachsene Zolnhofer gilt als der Urvater der malerischen Darstellung saarländischer Industrie- und Hüttenkultur", erläuterte der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam in seiner Festrede zur Zolnhofer-Preisverleihung. Der 1965 in Saarbrücken verstorbene Zolnhofer steht diesem Kunstpreis Pate, der seit dem Jahr 2001 alle zwei Jahre von der Stadt Sulzbach an Künstler aus der Region verliehen wird, die sich künstlerisch mit den Themen Mensch, Landschaft und Industrie befassen."Ich freue mich ganz besonders, dass unserer langjähriger VHS-Dozent Engelbert Stein den Zolnhofer-Preis 2011 bekommt", so Michael Adam weiter. Der 74-jährige Preisträger aus Püttlingen ist bereits seit 17 Jahren als Dozent für Malen und Zeichnen an der Volkshochschule Sulzbach eine bekannte Größe. Stein hatte eine Auswahl an großformatigen Acrylbildern im Gepäck, die aus Anlass des Festaktes ausgestellt waren. Sie zeigten gewaltige Industriearchitekturen, Hütteninterieurs und industrielle Arbeitsvorgänge, die so manchen Besucher des Festaktes, nicht nur wegen ihrer expressiven Farbigkeit überraschten: "Wer hätte gedacht, dass in einem Hochofen soviel Ästhetik steckt", sagte Besucherin Jocelyne Freiburger aus Sulzbach. Auch der Püttlinger Bürgermeister Martin Speicher, der zum Festakt erschienen war, äußerte sich anerkennend: "Wir Püttlinger sind ein bisschen stolz auf unseren Mitbürger", so Speicher im SZ-Gespräch, der mit seinem Amtsvorgänger Rudolf Müller im Salzbrunnenhaus erschienen war. Im richtigen Leben war Stein, ebenfalls im Bergbaumilieu aufgewachsen, bis 1994 Leiter des Werksverkehrs Logistik bei Saarstahl. Als gelernter technischer Zeichner und Maschinenbauingenieur wuchs Stein im Laufe der Jahre über seine Rolle am Reißbrett hinaus und wurde zum professionellen Künstler. Seine über tausend Gemälde, die Tätigkeit als Designer für Werbemittelgraphik bei Villeroy&Boch und seine Mitgliedschaft in verschiedenen Künstlerforen trugen wohl auch dazu bei, dass man den Künstler zum Preisträger machte. Seine Hand stünde ja nie still, er habe überall seinen Zeichenblock dabei, verriet Stein am Sonntagmorgen. "Ich bin vor allem meiner Frau dankbar, dass sie meine häufigen Zeicheneskapaden auch an Urlaubsorten vor so mancher Kathedrale erduldet hat und noch erdulden wird", bemerkte der Künstler in seiner Dankesrede.

Engelbert Stein reiht sich somit mit seinem beachtlichen Gesamtwerk mit Motiven aus den Bereichen Industrie, Landschaft und Stillleben in die Reihe der Zolnhofer-Preisträger ein, die 2001 vom Maler Fritz-Ludwig Schmidt eröffnet wurde. red

Eine Ausstellung des Fritz-Zolnhofer-Preisträgers Engelbert Stein beginnt am Freitag, 13. Mai, 18.30 Uhr, im Salzbrunnenhaus, Auf der Schmelz, Sulzbach. Sie dauert bis 29. Mai.

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