Im Finale ein Hundertstel-Sekunden-Krimi

Wehrden · Welche Mannschaft hat den Drachenkopf vorn? Beim Schul-Cup im Drachenboot, der am Freitag beim Völklinger Saarfest ausgetragen wurde, lagen die Finalisten fast gleichauf - es ging um Hundertstel-Sekunden.

Wehrden. Fotofinish. Totes Rennen. Das sind die Begriffe aus dem Regattasport, die am Freitagabend am Wehrdener Saarufer die Runde machen, nachdem die vier Drachenboote im Finale des achten Saarland-Schul-Cups durchs Ziel gegangen sind. Weder Regatta-Moderator Walter Teusch, den Bühnenmoderator Wettermüller später bei der Siegerehrung als "Mister Drachenboot" vorstellen wird, noch die Rennjury wagen jetzt vorschnell, einen Sieger zu nennen. Die Technik muss helfen, eine Entscheidung zu fällen. Die Zeitmessung ergibt: Weniger als vier Augenblicke, nämlich exakt 36 Hundertstel-Sekunden, lagen die Boote nach der Renndistanz von 250 Metern auseinander. Und zum Schluss hatten die favorisierten Seriensieger den Drachenkopf vorne.Schon lange vorher war die Spannung im Mannschaftslager deutlich spürbar. Die 24 Jungs und Mädchen des Geislauterner Warndtgymnasiums empfangen in ihren orangefarbenen T-Shirts die von ihrem Lauf eintreffenden Teams mit sportlich-kameradschaftlichem Applaus. Aber sie fiebern bereits auf das Finale hin. "Bisher sind wir die Drittschnellsten, und unsere Finalchancen stehen gut", meint Stefan Godsch. Allerdings glaubt er wie sein Mannschaftskamerad David Paulus, dass es schwer wird, die Püttlinger Nachbarn zu schlagen. Paulus: "Die trainieren quasi das ganze Jahr über, wir haben nur vier, fünf Mal trainiert." Die Kosten dafür habe der Regionalverband übernommen, berichten die beiden. Und wenn sie die Paddel in die Saar stechen, dann am liebsten an Bord der Adele - im Drachenboot, das sie auch im Training gefahren sind. Spannung also bei der Unterstufenregatta mit vielen Ausscheidungsrennen und dem finalen Krimi.

Die Oberstufler ermitteln ihren Sieger anders: Die drei Teams paddeln drei Mal gegeneinander, die Zeiten werden addiert. Nach dem zweiten dieser Rennen steigen die Pennäler des Völklinger Albert-Einstein-Gymnasiums aus dem Gutenberg-Drachen, dem Boot der Saarbrücker Zeitung. Die Stimmung schwankt zwischen Ärger und Ehrgeiz. "Die Max-Dragons vom Max-Planck-Gymnasium haben uns kurz vor dem Ziel noch abgefangen", berichtet Patrick Körbel. Also das gleiche Ergebnis wie im ersten Lauf: die Max-Dragons vor den AEGlern, die als "Black Pearl" an die Paddel gehen. Leonie Meier liefert die Kampfansage für das letzte Aufeinandertreffen auf Saarländisch: "Im dridde Renne robbe ma die." Also soll das gegnerische Boot gerupft oder zerrissen werden. Und Sieg oder nicht: Bei der dreiwöchigen Vorbereitung, die Leonie Meier als "Last-Minute-Training" bezeichnet, hatten die Paddler, die alle schon seit zwei, drei Jahren dabei sind, viel Spaß.

Auf einen Blick

8. Saarland-Schul-Cup im Drachenboot - Ergebnisse:

Klassen 7 bis 9:

Platz 1 Erweiterte Realschule Püttlingen, 2. "Saarblitz" ERS Hermann Neuberger Völklingen, 3. Warndt-Gymnasium Geislautern, 4. "Fighting Penguins" Marienschule Saarbrücken.

Oberstufe:

Platz 1 "Max-Dragons" Max-Planck-Gymnasium Saarlouis, 2. "Black Pearl" Albert-Einstein-Gymnasium Völklingen, 3. "Waterflash" Montessori-Gesamtschule Saarbrücken. al

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