Im E-Werk gab's Wein, Würstchen und Widerworte

Saarbrücken. Plötzlich gibt es nur noch Linke. Er sei ein Linker in der FDP, beteuert Hartmut Ostermann, Großunternehmer und FDP-Kreisvorsitzender, beim Neujahrsempfang der Landeshauptstadt am Freitagabend im Burbacher E-Werk. Er sei ein Linker in der CDU, sagt Werner Schreiber, ehemaliger CDU-Kreisvorsitzender, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Minister

Saarbrücken. Plötzlich gibt es nur noch Linke. Er sei ein Linker in der FDP, beteuert Hartmut Ostermann, Großunternehmer und FDP-Kreisvorsitzender, beim Neujahrsempfang der Landeshauptstadt am Freitagabend im Burbacher E-Werk. Er sei ein Linker in der CDU, sagt Werner Schreiber, ehemaliger CDU-Kreisvorsitzender, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Minister. Und Rolf Linsler, der Landes-Chef der Linkspartei, braucht ja nicht erst zu betonen, wo er politisch steht.Man kennt sich, man respektiert sich, man trinkt gemeinsam etwas. SPD-Landeschef Heiko Maas tuschelt mit FDP-Landesschatzmeister und FCS-Präsident Horst Hinschberger. CDU-Kreischef und Finanzminister Peter Jacoby ist gut gelaunt, weil viele Millionen aus dem Konjunkturprogramm des Bundes ins Saarland fließen. 2000 Wiener Würstchen, 800 Frikadellen, Bier, Wein, Mineralwasser, über 1000 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Vereinen, Medien. Man hat sich einiges zu sagen. Zum Beispiel, dass die Wahl eines Bürgermeisters durch den Stadtrat noch vor der Kommunalwahl im Juni vom Tisch ist. Dass für den Rosenmontagsumzug noch Sponsoren gesucht werden. Oder dass die Saarmesse gerettet werden kann, weil die Gespräche zwischen Stadt, Land und der Messeeigentümer-Familie Grandmontagne gut laufen. Mancher ist heiser am Ende der Feier, weil man sich zeitweise anschreien musste - weil die Darbietung des Chorwurm-Ensembles normale Gespräche zeitweise unmöglich machte. Als der Chorwurm längst zusammengepackt hatte und die letzten Würstchen gegessen waren, gab es auch Widerworte. Saar-Innenminister Klaus Meiser (CDU) warf Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) vor, ihren Laden nicht im Griff zu haben. Er machte diese Kritik an der geplanten neuen Veranstaltungshalle fest. Der von der Stadt angebotene Standort Pfeifershofweg sei dafür ungeeignet, sagt Meiser. Die Stadt wolle die Halle offenbar gar nicht. Den Einwand, dass die CDU doch mit der FDP die Mehrheit im Stadtrat und auch einige Dezernenten in der Verwaltung habe, ließ Meiser nicht gelten. Der Stadtrat interessiere ihn so wenig wie die Dezernenten. Eine Bürgerin griff ein: Es sei doch so schön gewesen, da müsse doch jetzt nicht so ein Streit sein. ols> Seite B 1: weiterer Bericht

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