Im Doppelpack nach Serbien

Saarbrücken. Jenna Pletsch und Jessica Wenzel werden meistens in einem Atemzug genannt. Die beiden Sprinterinnen des SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken gehören zu den größten Leichtathletik-Talenten, die das Saarland derzeit vorzuweisen hat. Ist von der einen die Rede, fällt fast zwangsläufig auch der Name der anderen

Saarbrücken. Jenna Pletsch und Jessica Wenzel werden meistens in einem Atemzug genannt. Die beiden Sprinterinnen des SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken gehören zu den größten Leichtathletik-Talenten, die das Saarland derzeit vorzuweisen hat. Ist von der einen die Rede, fällt fast zwangsläufig auch der Name der anderen. Das macht den beiden aber gar nichts aus, denn sie sind ohnehin ständig im Doppelpack unterwegs. "Jessica ist meine beste Freundin. Wir sind auf dieselbe Schule gegangen und trainieren zusammen", erzählt Jenna Pletsch. Und am kommenden Wochenende teilen sie sich bei den U20-Europameisterschaften im serbischen Novi Sad ein Zimmer.Für beide wird es der erste Auftritt für Deutschland auf einer so großen internationalen Bühne. "Es fühlt sich noch ganz unrealistisch an, dass wir am Wochenende gegen so viele andere Nationen kämpfen werden", sagt Jessica Wenzel, die bei der EM mit der 4x100-Meter-Staffel antritt. Bei Jenna Pletsch bahnt sich bereits die erste Aufregung an. "Ich durfte im März beim Ländervergleich in Metz schon mal für die Nationalmannschaft starten. Aber die EM ist natürlich viel größer. Da ist man schon nervös", sagt die 17-Jährige, die in Novi Sad über 100 Meter Hürden startet.Das Finale will sie auf jeden Fall erreichen. "Dafür werde ich in den Vorläufen wahrscheinlich eine Zeit zwischen 13,5 und 13,6 Sekunden laufen müssen." Ihre persönliche Bestleistung liegt bei 13,54 Sekunden, aufgestellt erst vor wenigen Wochen bei den deutschen Meisterschaften in Ulm, als Pletsch in der Frauenkonkurrenz überraschend ins Finale einzog und Siebte wurde. Mit dieser Zeit könnte sie eigentlich schon in den B-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes aufrücken. "Dafür bin ich aber noch zu jung", erzählt sie lachend.Anders ist das bei der 18-jährigen Jessica Wenzel. Mit einer Bestleistung von 11,79 Sekunden, die sie in diesem Jahr beim Pfingstsportfest in Rehlingen lief, hat auch sie die B-Kader-Norm geknackt und könnte als Jahrgang 1990 auch bereits aufrücken. "Im August werden die neuen Kader nominiert. Ich hoffe, dass ich dann im B-Kader dabei bin", sagt sie. In Novi Sad will sie mit der Staffel nach einer Medaille greifen. "Unser Trainer hat gesagt: Wir wollen nicht nur das Finale, wir wollen mehr", erzählt Wenzel. Seine Läuferinnen sehen das genauso. "Es wäre toll, mit einer Medaille nach Hause zu kommen."Nach der EM hat sich Jessica Wenzel noch ein besonderes Ziel gesetzt. "Ich möchte den Jugend-Saarlandrekord über 100 Meter knacken", sagt sie. Der liegt bei 11,75 Sekunden und wird schon seit 1999 von Lisa Schorr gehalten. Jenna Pletsch will nach dem Titel über 60 Meter Hürden in der Halle auch bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Freien von 7. bis 9. August in Rhede auftrumpfen. "Ich will deutsche Meisterin werden", sagt sie selbstbewusst. "Es fühlt sich noch ganz unrealistisch an, dass wir am Wochenende gegen so viele Nationen kämpfen werden."Jessica Wenzel,Saar 05

HintergrundZu den Europameisterschaften der U20 in der Leichtathletik im serbischen Novi Sad fahren drei Talente aus dem Saarland. Neben Jessica Wenzel und Jenna Pletsch hat der Deutsche Leichtathletik-Verband auch Stabhochspringer Pascal Koehl aus Quierschied nominiert. Koehl startet für das Leichtathletik-Team Saar. red

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