Im Bliesgau weht's besonders gut

Blieskastel. Bei der Energiegewinnung im Saarland wird der Wind zukünftig eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen. Auch im Stadtgebiet von Blieskastel sollen Windenergieanlagen installiert werden. Die ersten Pläne, eine solche Anlage auf der Gemarkung Webenheim zu etablieren, hatte schon die Bürger des Stadtteils auf den Plan gerufen, es wurden Proteste laut

 Bei der Energiegewinnung im Saarland wird der Wind zukünftig eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen. Auch im Stadtgebiet von Blieskastel sollen Windenergieanlagen installiert werden. Foto: Schickert

Bei der Energiegewinnung im Saarland wird der Wind zukünftig eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen. Auch im Stadtgebiet von Blieskastel sollen Windenergieanlagen installiert werden. Foto: Schickert

Blieskastel. Bei der Energiegewinnung im Saarland wird der Wind zukünftig eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen. Auch im Stadtgebiet von Blieskastel sollen Windenergieanlagen installiert werden. Die ersten Pläne, eine solche Anlage auf der Gemarkung Webenheim zu etablieren, hatte schon die Bürger des Stadtteils auf den Plan gerufen, es wurden Proteste laut. Deshalb will die Stadt nun informieren, "zur Förderung der Akzeptanz dieser zukunftsorientierten Projekte", wie es seitens der Stadt heißt.In einer Informationsveranstaltung am Montagabend kamen überraschend viele Bürger, mehr als doppelt so viel, als man angesichts der vorbereiteten Stühle offensichtlich erwartet hatte. Auch viele Bürger aus Webenheim waren zur Informationsveranstaltung gekommen, die aber weitgehend sachlich verlief. Ziel der Veranstaltung war es, über planungsrechtliche Grundlagen, Genehmigungsverfahren, Anlagentechnik, Umweltbelange und die "Möglichkeiten der anlagenbezogenen Bürgerbeteiligung" zu informieren. Die Veranstaltung in der Bliesgaufesthalle wurde von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener moderiert, die Informationen gab es sozusagen aus erster Hand: Zum einen referierte Diplomingenieur Nicola Saccá vom saarländischen Umweltministerium über den neuen Windleitfaden seines Ministeriums und das Windkraftpotenzial. Reinhold Hierlmeier vom Planungsbüro BGH informierte über mögliche Einschränkungen in der Landschaft, die den Bau einer solchen Anlage verbieten könnten.

Was konnte man als Bürger aus der Veranstaltung mitnehmen? Windenergieanlagen werden für die Energieversorgung einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Keine Kommune kann zukünftig den Bau von Windenergieanlagen auf ihrem Bann grundsätzlich ablehnen. Also müssen in einem Flächennutzungsplan auf jeden Fall Flächen für solche Anlagen ausgewiesen werden. Und nach den Studien der Experten in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium ist das Windaufkommen gerade im Gebiet um Blieskastel und dem Bliesgau so hoch, dass sich hier der Bau von Windenergieanlagen besonders gut rechnet. Vor dem Bau einer solchen Anlage muss der jeweilige Projektplaner Umweltgutachten erstellen lassen, welche auch das Vorkommen besonderer Vogel- oder Fledermausarten berücksichtigen müssen. Gerade im Bliesgau gibt es indes eine "hohe Dichte im Bezug auf Windkraftanlagen besonders sensibler Vogelarten", stellte Experte Hierlmeier heraus. Es gilt dann zudem, je nach Größe und Leistungsfähigkeit der Anlage, einen Mindestabstand zu Wohnsiedlungen oder Einzelgebäuden einzuhalten. Auch in der Nähe von Kulturdenkmälern oder touristischen Einrichtungen soll der Bau solcher Anlagen möglichst vermieden werden. Das Landschaftsbild (Stichwort "Verspargelung") ist zu beachten, gilt aber als "weiches" Kriterium. Die Frage eines Bürgers brachte es dann auf den Punkt: "Kann ich den Bau einer solchen Anlage in der Nähe meines Hauses verhindern?". Weitschweifiger Antwort kurzer Sinn: Wenn alle baurechtlichen Kriterien und sonstige Auflagen erfüllt sind, darf die Anlage gebaut werden.

"Im Bliestal gibt es besonders sensible Vogelarten"

 Diplomingenieur Nicola Saccá vom Umweltministerium erläutert das Windpotenzial in der Region und den neuen "Windleitfaden" seines Ministeriums. Foto: Erich Schwarz

Diplomingenieur Nicola Saccá vom Umweltministerium erläutert das Windpotenzial in der Region und den neuen "Windleitfaden" seines Ministeriums. Foto: Erich Schwarz

Reinhold Hierlmeier

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