Saarbrücken/Klarenthal. War's anlässlich einer Taufe? Oder zwei Jahre später bei einem Gottesdienst? Wann genau das Spiritual-Fieber ausbrach, da gehen die Erinnerungen langjähriger Mitglieder des GospelChors Saarbrücken und die ihres Chorleiters Wihelm Otto Deutsch auseinander. Das offizielle Gründungsjahr datiert auf 1986, weswegen nun das 25-jährige Bestehen und damit ein Empfang und ein Jubiläumskonzert anstehen. Ursprünglich firmierte der Chor als "Arbeitskreis Spirituals": Aus dem Wunsch heraus, Gottesdienste für junge Leute attraktiver zu gestalten, fanden sich 13 Leute aus der Kantorei der Christuskirche und der Evangelischen Studentengemeinde unter Leitung des damaligen Studentenpfarrers Deutsch zusammen. Aus Swaziland, wo er vier Jahre als Universitätsdozent unterrichtete, hatte Deutsch eine Sammlung religiöser Lieder mitgebracht, deren Vermittlung für ihn als studierter Kirchenmusiker kein Problem war.Heute ist das mit Verve und Begeisterung ansteckende Ensemble auf 100 Kehlen gewachsen und aus der saarländischen Chorlandschaft gar nicht mehr wegzudenken. Bunte Gewänder sind das visuelle Markenzeichen. Der Chor hat eine eigene Band, die Altersstruktur reicht von 14 bis 85 Jahren, und trotz hoher Fluktuation sind immer noch sechs Gründungsmitglieder aktiv. Das liegt wohl nicht nur an der Musik, die "Freude und Zuversicht" vermittle, wie Bassist Heiner Schneider als Mann der ersten Stunde meint: "Sie macht Mut. Auch zum Kämpfen!" Durch die Gospels habe sogar schon mancher den Weg zurück in die Kirche gefunden, ergänzt Altistin Inge Balzert. Hier menschelt es auch gewaltig. Tenor Günter Ebinghaus, der vor sieben Jahren vom Gospelfieber infiziert wurde, beschreibt es so: "Dieser Chor ist fast eine Familie. Hier sind schon Ehen geschlossen worden!" Seine Frau Sabine Blügel-Ebinghaus, "organisatorische Zentralkraft", bestätigt: "Es gibt einen ganz besonderen Zusammenhalt."