Identitätssuche im Rasierspiegel

St. Wendel. Am Donnerstag, 22. September, findet um 17 Uhr im Stadtmuseum St. Wendel das Werkgespräch zur Ausstellung "Isabelle Federkeil - Selbst - Who am I?" statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Isabelle Federkeil ist eine Bildhauerin. Nur wenigen ist bekannt, dass sie ursprünglich Malerei studiert hat

 Die Ausstellung von Isabelle Federkeil ist noch bis zum 23. Oktober geöffnet. Fotos: Museum

Die Ausstellung von Isabelle Federkeil ist noch bis zum 23. Oktober geöffnet. Fotos: Museum

St. Wendel. Am Donnerstag, 22. September, findet um 17 Uhr im Stadtmuseum St. Wendel das Werkgespräch zur Ausstellung "Isabelle Federkeil - Selbst - Who am I?" statt. Die Teilnahme ist kostenlos.Isabelle Federkeil ist eine Bildhauerin. Nur wenigen ist bekannt, dass sie ursprünglich Malerei studiert hat. Mittlerweile aber spielt die Malerei in ihrer Arbeit wieder eine wichtige Rolle. Die Künstlerin beschäftigt sich mit dem Menschen, seiner Entwicklung und seiner sozialen Rolle im gesellschaftlichen Umfeld. Die Ausarbeitung solcher Themen gestaltet sie mitunter sehr persönlich und sogar intim.

In der Bilderserie "Selbst" hat sie sich mit der Frage der "Identität" auseinandergesetzt. Mit Hilfe eines kleinen Rasierspiegels fotografierte sie sich selbst und setzte diese runden "Ausschnitte" in Malerei um. Zunächst geht es um eine Selbstbefragung: Wer bin ich selbst? Die Antwort scheint auf den ersten Blick konkret: Das ist Isabelle Federkeils Spiegelbild. Doch dann passiert etwas. Die Künstlerin hat nicht nur sich selbst fotografiert, sondern sie hat dieses Motiv bildnerisch umgewandelt und schließlich zwei- oder viermal gespiegelt - zwei Seiten, vier Seiten, Spiegel und Spiegelung, Bild und Betrachter. Aber was ist Bild, was ist Spiegelung? Welche Seite ist seitenverkehrt? Welche Identität ist gespiegelt? Identität ist offensichtlich keine Konstante.

In der St. Wendeler Ausstellung geht es Isabelle Federkeil aber nicht nur um ihre eigene Identität, sondern auch um die Thematisierung der Selbstwahrnehmung von siebzehn Mädchen aus den Slums von Nairobi/Kenia. Kennengelernt hat sie diese Kinder durch ihre Arbeit im Rahmen des Projektes "Sports for Social Change" der Hilfsorganisation CARE International Deutschland/Luxemburg. Mit Hilfe solcher Programme versucht man dort das Selbstwertgefühl vor allem der Mädchen zu stärken, damit sie ihrem elenden Schicksal etwas entgegenzusetzen haben: Selbstbewusstsein, Selbstbestimmung - und Selbstverantwortung. In St. Wendel sind die Porträts der Mädchen gemeinsam mit ihren eigenen Selbst-Aussagen präsentiert.

Am heutigen Donnerstag, 22. September, ab 17 Uhr, steht Isabelle Federkeil den Besuchern der Ausstellung Rede und Antwort. Die spannende Stunde steht jedem Interessenten offen. Die Teilnahme ist kostenlos. Der 32-seitige Katalog zur Ausstellung ist zum Preis von fünf Euro (Inhaber der Museumsjahreskarte: vier Euro) im Museum erhältlich.

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 23. Oktober. red

Öffnungszeiten: Di, Mi und Fr 10-13 und 14-16.30 Uhr; Do 10-13 und 14-18 Uhr; Sa 14-16.30 Uhr; So (und an Feiertagen) 14-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 Auch dieses Werk ist bei der Ausstellung zu sehen.

Auch dieses Werk ist bei der Ausstellung zu sehen.

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