"Ich habe mir für Dudweiler ein Bein ausgerissen"

Dudweiler. Nach der Sitzung des Saarbrücker Stadtrates hatte die Bürgerinitiative Dudweiler (BID) scharfe Kritik am Abstimmungsverhalten der fünf Stadtverordneten aus Dudweiler geübt (wir berichteten). Anstatt gegen das Sparpaket zu votieren, hätten sie sich enthalten oder dafür gestimmt. Das sei "feige", so die BID

 Die Stelle der Bauhof-Leitung in Dudweiler soll erhalten bleiben, auch wenn demnächst der jetzige Amtsinhaber, Wolfgang Hoffmann (links im Bild, daneben Reiner Schwarz und Walter Rodermann) bald in den Ruhestand verabschiedet wird. Foto: Thomas Seeber

Die Stelle der Bauhof-Leitung in Dudweiler soll erhalten bleiben, auch wenn demnächst der jetzige Amtsinhaber, Wolfgang Hoffmann (links im Bild, daneben Reiner Schwarz und Walter Rodermann) bald in den Ruhestand verabschiedet wird. Foto: Thomas Seeber

Dudweiler. Nach der Sitzung des Saarbrücker Stadtrates hatte die Bürgerinitiative Dudweiler (BID) scharfe Kritik am Abstimmungsverhalten der fünf Stadtverordneten aus Dudweiler geübt (wir berichteten). Anstatt gegen das Sparpaket zu votieren, hätten sie sich enthalten oder dafür gestimmt. Das sei "feige", so die BID. Die drei SPD-Stadtverordneten aus dem Bezirk Dudweiler weisen diese Kritik zurück.

Es sei dem Einsatz aller Dudweiler Stadtverordneten von SPD, Linke und Grünen zu verdanken, dass sich das rot-rot-grüne Stadtratsbündnis entgegen der Vorschläge aus dem zugrunde liegenden Gutachten für den Erhalt des Sonderstatus, des Frei- und Hallenbades sowie der Schulschwimmhalle ausgesprochen habe, so Frank Martini, Susanne Nickolai und Sylvia Schuhe. Sie weisen auch darauf hin, dass die Fachaufsicht für den Bauhof in Dudweiler verbleibt. Weiter machen die drei SPD-Politiker deutlich, dass die Umwandlung der Stadtbibliothek in einen Kultur- und Lesetreff auf Initiative der SPD unter den Vorbehalt gestellt worden sei, dass zuvor mit den Bürgern ein tragfähiges Konzept ausgearbeitet werde. Wer sich die Arbeit der Kultur- und Lesetreffs in den anderen Stadtbezirken anschaue, stelle fest, dass dort eine hervorragende stadtteilorientierte Kultur- und Bildungsarbeit geleistet werde. Auch für das Bürgerhaus solle ein Nutzungskonzept erarbeitet werden, um die Auslastung zu erhöhen. Voraussetzung hierfür sei, dass die Einrichtung wie bisher für Veranstaltungen der Vereine und Verbände im gewohnten Umfang zur Verfügung stehe. Die Zuordnung der Sachgebietsleitung für die Kindertageseinrichtungen in das entsprechende Stadtamt halten die drei SPD-Ratsmitglieder für vertretbar. Martini, Nickolai und Schuhe betonen: "Auch der Stadtbezirk Dudweiler musste seinen Sparbeitrag leisten."

Auch Karin Burkart (Grüne) weist die Kritik der BDI zurück. "Ich habe mir ein Bein für Dudweiler ausgerissen", betont sie. Nachdem die Schwimmbäder von der Sparliste runterwaren, sei es gelungen, die Stelle der Bauhofleitung zu erhalten. Bei der Bibliothek komme es auf die fachliche Ausrichtung des Angebotes an. "Ob das Kind nun Bücherei, Kultur- und Lesetreff oder Medienzentrum heißt, ist nicht wichtig. Auf den Inhalt kommt es an", so Burkart. Und hier werde ein entsprechendes Konzept mit den Menschen des Stadtbezirks erarbeitet. Kritisch wertet Karin Burkart die Verlagerung der Stelle Sachgebietsleitung Kindertageseinrichtungen. Sie hoffe nun, dass in den Stadtämtern die Mehrarbeit ohne die Schaffung zusätzlicher Stellen zu leisten ist. Gabriele Ungers, die Linke-Fraktionschefin im Bezirksrat sitzt auch im Stadtrat, hatte vergangene Woche bereits erklärt: "Mein Abstimmungsverhalten hat etwas mit der Koalition zu tun. Da ich aber den Punkten, die Dudweiler betreffen, nicht zustimmen konnte, habe ich mich enthalten." ll

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