"Ich habe im Saarland eines der modernsten Schulsysteme eingeführt"

Saarbrücken. Die Enttäuschung ist Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) deutlich anzumerken. Er habe "im Saarland eines der modernsten Schulsysteme in Deutschland eingeführt" und "Pflöcke eingeschlagen, die die Nachfolgeregierung nicht ohne Weiteres wird herausziehen können", so Kessler gestern vor rund 200 Schulleitern beim Neujahrsempfang seines Ministeriums

 Der scheidende Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) beim Neujahrsempfang seines Ministeriums. Foto: Becker&Bredel

Der scheidende Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) beim Neujahrsempfang seines Ministeriums. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Die Enttäuschung ist Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) deutlich anzumerken. Er habe "im Saarland eines der modernsten Schulsysteme in Deutschland eingeführt" und "Pflöcke eingeschlagen, die die Nachfolgeregierung nicht ohne Weiteres wird herausziehen können", so Kessler gestern vor rund 200 Schulleitern beim Neujahrsempfang seines Ministeriums. Doch ob seine Arbeit nach dem "überraschenden Bruch" der Jamaika-Koalition auch in einem möglicherweise SPD-geführten Bildungsministerium als vorbildlich eingestuft und konsequent verfolgt werde, "da bin ich sehr gespannt", sagt Kessler.Als wichtigste Errungenschaften seiner Amtszeit nennt er neben der Einführung der Gemeinschaftsschule ("die zu eröffnen mir leider nicht mehr vergönnt sein wird") den Fortbestand aller Lehrer-Planstellen. Er habe die demographische Rendite - also alle aufgrund rückläufiger Schülerzahlen rechnerisch frei werdenden Lehrerstellen - "gegen alle Begehrlichkeiten im System behalten". Ein möglicher Amtsnachfolger aus den Reihen der SPD, die stets mehr Lehrer gefordert hatte, müsse sich nicht zuletzt bei diesem Punkt "der Glaubwürdigkeitsfrage stellen".

Als Erfolge verbucht Kessler zudem, "dass die Finanzierung für den Ausbau der Krippen für die geplante Betreuungsquote von 35 Prozent im Jahr 2013 steht" und die Zahl der Plätze an freiwilligen Ganztagsschulen im Saarland von 11 500 im Jahr 2009 auf nunmehr knapp 20 000 erhöht worden sei. "Probleme" räumt er dagegen bei der "zu geringen Kapazität der Lehrerfeuerwehr" ein.

"Persönlich enttäuscht" sei er, dass er über das Aus der Jamaika-Koalition zuerst von den Medien "und dann von der Ministerpräsidentin" informiert worden sei. "Das lässt vermuten, dass das Ende schon länger ausgehandelt war." Die Schulleiter verabschiedeten sich mit lang anhaltendem Applaus von Klaus Kessler.

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