Guten Morgen, Herr Barber, wo sind Sie gerade?Chris Barber: In Holland, in einem kleinen Ort nahe Maastricht. Dort hatten wir gestern ein Konzert.Wie oft treten Sie im Jahr auf?Barber: Im letzten Jahr hatten wir 150 Konzerte. Vor zehn Jahren waren es noch so um die 200 Auftritte. Durch Medien wie das Fernsehen oder das Internet hat sich der Markt verändert. Vor 50 Jahren sind alle Leute zu uns gekommen.Warum reizt Sie der Jazz nach über 60 Jahren immer noch?Barber: Ich genieße die Musik. Als ich den Jazz kennen lernte, war ich 14 Jahre alt. Das war 1944. Damals konnte man die Musik in England nicht live hören, nur auf Schallplatten. Jazz hat so viele interessante Aspekte, nicht nur musikalische, sondern auch psychologische, soziologische und politische.Warum wurde die Big Chris Barber Band im Jahr 2001 gegründet?Barber: Als ich angefangen habe, kannte ich nicht genügend Leute, um in einer großen Formation zu spielen. Im Jahr 2001 versuchten wir es mit elf Musikern, und wir fanden heraus: das ist der Sound, wie wir immer klingen wollten. Aber wir spielen auch immer noch mit kleinerer Besetzung. Was sagen Sie zu jenen Leuten, die nur Jazz-Schallplatten oder CDs hören?Barber: Wer das tun will, soll das machen. Aber auf der Schallplatte oder einer CD hört sich ein Stück immer gleich an. Auf einem Live-Konzert ist das anders. Dort spielen wir, wie wir fühlen. Deshalb hört sich ein und dasselbe Stück immer anders an. Sind Sie schon einmal in St. Wendel aufgetreten?Barber: Nein, noch nicht. Wir gastierten zwar schon im Saarland, beispielsweise in Saarbrücken, aber noch nie in St. Wendel. Wir freuen uns darauf.Und was kann das Publikum am 13. November im St. Wendeler Saalbau erwarten?Barber: Wir spielen unter anderem unsere Erkennungsmelodie "Bourbon Street Parade". Stücke vom Duke (Duke Ellington) sowie Miles Davis gehören ebenfalls zum Repertoire. Sie lassen immer wieder deutsche Worte in unser Gespräch einfließen.Barber (spricht Deutsch): Mein Deutsch ist nicht perfekt. Die deutsche Grammatik ist ziemlich schwer, und in den vierziger Jahren war Deutsch in England nicht so populär. Aber ich spreche so viel Deutsch, dass ich durch das Programm führen und auch mal einen Witz machen kann. Karten für das Konzert am Donnerstag, 13. November, um 20 Uhr im St. Wendeler Saalbau gibt es in CTS-Vorverkaufsstellen sowie in St. Wendel bei der Tourist-Info im Tui-Reisecenter, in Marios Musikladen sowie im Brunnenlädchen. Karten kosten im Vorverkauf ab 28.95 Euro, an der Abendkasse ab 30 Euro, Tel. (06861) 939980.

Zur PersonChris Barber, der britische Posaunist, Bassist, Sänger und Jazz-Bandleader wurde am 17. April 1930 in Welwyn Garden City in der englischen Grafschaft Hertfordshire geboren. Im Jahr 1954 wurde die Chris Barbers Jazz Band gegründet. Die Jazz-Gruppe feierte große Erfolge mit Hits wie der Dixie-Hymne "Ice Cream" und "Petite Fleur", ein Stück, das ursprünglich vom Sopran-Saxophonisten Sidney Bechet stammt. Im Jahr 2001 gründete Barber neben der Standardformation die Big Chris Barber Band, die elf Mitglieder umfasst. Chris Barber spielte mehr als 10 000 Konzerte und nahm mehr als 100 CDs auf. micAuf einen BlickEinem Barber-Fan bietet die SZ in Zusammenarbeit mit Kultopolis, dem Veranstalter, eine besonderre Möglichkeit: Er kann vor dem Konzert am 13. November den Musiker persönlich treffen. Er wird in den Bühnen-Bereich geführt, kann mit Barber reden, ein Foto schießen und ein Autogramm einheimsen. Bewerben können sich Fans bis Montag, 10. November. Schreiben Sie, warum gerade Sie Chris Barber treffen wollen, mit Angabe Ihres Namens, Ihres Alters und Ihrer Telefonnummer an folgende Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de, Fax (06851) 9396959. him