"Ich fand es ganz cool zu rappen"

Tholey. Jeden Donnerstag wird im Tholeyer Juz gerappt. Seit letztem Herbst läuft das kostenlose Angebot des Rap-Workshops. "Mitmachen kann jeder, egal ob er bereits Erfahrung hat, oder nicht", sagt Sozial-Pädagoge Christian Armbruster von Juz-united. Von Anfang an dabei ist die vierköpfige Rapper-Crew Spirit Heroes aus Primstal

 Workshopleiter Lupow mit Zane, Baracuda und Phoenix Fighter (v. links) von der Rap-Crew Spirit Heroes aus Primstal. Foto: Frank Faber

Workshopleiter Lupow mit Zane, Baracuda und Phoenix Fighter (v. links) von der Rap-Crew Spirit Heroes aus Primstal. Foto: Frank Faber

Tholey. Jeden Donnerstag wird im Tholeyer Juz gerappt. Seit letztem Herbst läuft das kostenlose Angebot des Rap-Workshops. "Mitmachen kann jeder, egal ob er bereits Erfahrung hat, oder nicht", sagt Sozial-Pädagoge Christian Armbruster von Juz-united. Von Anfang an dabei ist die vierköpfige Rapper-Crew Spirit Heroes aus Primstal. "Ich fand es ganz cool zu rappen", schildert der 11-jährige Jannik alias Baracuda. Coolness ist wohl das Eine, für Workshopleiter Lupow (Lukas Wenzel) ist es wichtiger das die Jugendlichen die Grundlagen für den Sprechgesang lernen. "Ich wollte natürlich wissen welche Vorstellungen die Jungs vom Workshop haben", erzählt Lupow, der die Crew eingangs in die Geschichte des Raps eingeführt hat. "Ich will das Ganze aber nie zu theoretisch machen", so der 24-jährige Rapper von der Formation Schlagwort. Zur Themenfindung eines Rap-Textes lässt er der Fantasie der Jungs freien Lauf. "So sollen kreativ werden, Themen aufgreifen, die sie selbst beschäftigen. Es soll nicht aufgesetzt wirken, und nicht die Klischees des Chart-Rap bedienen", hat Lupo vorgeben.

Gefühle in Versform

Die vier Rapper schreiben ihre Erfolgserlebnisse, Wünsche, Träume, Hobbys, Ängste samt den altersspezifischen Problemen mit feinem Gefühl für die Sprache in Versform aufs Papier. "Wir wollen über große Gefühle und die Träume die wir haben rappen", erklärt der 15-jährige Daniel, der sich im Rapperleben Zane nennt.. Eine niedergeschriebene Zeile ist dabei ein Takt. 16 Takte bedeuten eine Strophe. Allgemein gilt dabei: "Reim ist gut -Flow ist besser", sagt Lupow. "Wenn man mal keinen Bock hat, ist Sport die Rettung, Fußball oder Basketball gibt einem die Deckung", rappt Baracuda im improvisierten Tonstudio ins Mikrofon. Auch der Refrain des bereits mit einem Beat unterlegtem Track passt. "Was wär` ", wenn die Sonne nicht mehr scheint, wenn außer Dunkelheit nichts mehr bleibt", hinterfragen die Rapper aus Primstal im Song. Lupow hat nach dem Durchhören sofort einen Tipp für die Feinabstimmung des Gesangs parat. "Achtet bitte darauf, dass ihr die Wörter am Ende ganz ausspricht", legt er der Crew nahe, mit der er auch das "Freestylen" (improvisatorisches Rappen) einübt. Da der 13-jährige Marvin alias MAV an diesem Donnerstag fehlt, feilen die restlichen Spirit Heroes an den Tracks.. Der Song "Schmelzender Eisberg" ist im Kasten, die weiteren Nummern für ihre erste CD wollen sie bis zum 11. Februar fertig produziert haben. Denn an diesem Samstag rappen die Spirit Heroes bei der Kappensitzung in Primstal vor großem Publikum.

Auf einen Blick

Der Workshop mit Rapper Lupow findet jeden Donnerstag von 18-20 Uhr im Juz Tholey, Jahnstraße, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Organisiert wird er vom Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung e.V. (juz-united). Kontakt: Telefon (06 81) 63 53 59.

Der Rap-Workshop ist Teil des Xenos-Projektes "culture-united", gefördert von dem Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das Bundesprogramm XENOS integriert Aktivitäten gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in arbeitsmarktbezogene Maßnahmen an der Schnittstelle zwischen (Berufs-)Schule, Ausbildung und Arbeitswelt. frf

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