Hunde-Sorgen der FDP entsetzen Scholl

Saarlouis. Mit "völligem Unverständnis und Entsetzen" hat das fraktionslose Mitglied des Stadtrates von Saarlouis, Dirk Scholl, Kritik der FDP an organisierten Bettlergruppen in Saarlouis zurückgewiesen, die mit Hilfe von Hunden die Tierliebe der Bürgerinnen und Bürger ausnutzen sollen

 Manchmal spricht ein Hund das Herz von Passanten eher an als das Herrchen. Foto: rup

Manchmal spricht ein Hund das Herz von Passanten eher an als das Herrchen. Foto: rup

Saarlouis. Mit "völligem Unverständnis und Entsetzen" hat das fraktionslose Mitglied des Stadtrates von Saarlouis, Dirk Scholl, Kritik der FDP an organisierten Bettlergruppen in Saarlouis zurückgewiesen, die mit Hilfe von Hunden die Tierliebe der Bürgerinnen und Bürger ausnutzen sollen. Scholl: "Dieselbe FDP, die kürzlich eine Resolution gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus mit verabschiedet hat, wühlt jetzt im rechtspopulistischen Terrain, um offenbar desolate Wahlumfragen und desolate interne Führungsstrukturen auf Landes- und Bundesebene zu kaschieren." Weiter: "Es ist mehr als zynisch, wenn eine Partei, die sich liberal und rechtsstaatlich nennt, eine Personengruppe ohne stichhaltige Beweise vorverurteilt. Das spricht vielmehr dafür, dass die FDP ihrerseits die Tierliebe der Bürgerinnen und Bürger ausnutzt, um ihrerseits im politischen Sinne organisiert zu betteln."Bereits 2010 waren die Behörden auf diese Art des Betteln aufmerksam geworden. Staatliche Veterinäre hätten aber "nichts zu beanstanden gefunden", sagte der Chef des Ordnungsamtes, Richard Falk, auf Anfrage. Jetzt werde erneut untersucht. Die FDP hatte kürzlich gemutmaßt, die Hunde würden jetzt, vor Weihnachten, gezielt von organisierten Bettler-Gruppen eingesetzt. Falk: "Selbst wenn das so wäre, ist unklar, ob die Rechtslage eine Handhabe dagegen hergäbe." we

Meinung

Nichts gegen den Gefährten . . .

Von SZ-RedakteurJohannes Werres

 Manchmal spricht ein Hund das Herz von Passanten eher an als das Herrchen. Foto: rup

Manchmal spricht ein Hund das Herz von Passanten eher an als das Herrchen. Foto: rup

Mag ein Bettler, der Passanten um etwas Geld bittet, einen Hund als Gefährten haben. Nichts dagegen. Umso ärgerlicher aber, wenn Hunde wirklich gezielt eingesetzt werden sollten, um Mitleid auszunutzen. Wenn also organisierte Gruppen das weiche Herz von Passanten ausnutzen - nicht, um Not zu lindern, sondern um sich zu bereichern. Der Augenschein auf der Straße jedenfalls kann einen schon auf solche Fragen bringen. Dagegen gibt es nur eines: Hinschauen, wem man sein Geldstück gibt. Nicht auf den Hund, sondern auf Herrchen oder Frauchen. Das hilft meistens.

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