Hütte würdigt Geschichte von Mensch und Technik

Von der kleinen Schmiede bis zum führenden Grobblechhersteller Europas und weltweit - mit großformatigen Bildern und teils unveröffentlichten Fotografien aus dem Firmenarchiv beleuchtet die Dillinger Hütte in ihrer Jubiläumsausstellung die 325-jährige Historie des Unternehmens. Ab Sonntag, 29. August, können Besucher im Alten Schloss in Dillingen in die Geschichte eintauchen

Von der kleinen Schmiede bis zum führenden Grobblechhersteller Europas und weltweit - mit großformatigen Bildern und teils unveröffentlichten Fotografien aus dem Firmenarchiv beleuchtet die Dillinger Hütte in ihrer Jubiläumsausstellung die 325-jährige Historie des Unternehmens. Ab Sonntag, 29. August, können Besucher im Alten Schloss in Dillingen in die Geschichte eintauchen. Gezeigt werden die Entwicklung der Werksanlagen, der deutsch-französischen Besitzverhältnisse, der Produkte, der Technik der Eisen- und Stahlherstellung sowie die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen bei der Hütte. "Das ist eine Ausstellung für die Öffentlichkeit, aber vor allem auch für die Belegschaft und ihre Angehörigen", sagt Antje Fuchs, Archivarin der Dillinger Hütte.Das 325-jährige Jubiläum der Dillinger Hütte wird außerdem begleitet mit einer eigenen Festschrift. Sie besteht aus drei Bänden: Chronik, Technik und Menschen. Die Chronik ist in zwölf Epochen eingeteilt und berichtet über die wichtigsten Ereignisse der vergangenen 325 Jahre. Der Band Technik beschreibt den Weg der technischen Entwicklung in der Produktion bis heute. Der dritte Teil mit dem Titel Menschen gewährt einen Einblick in die Facetten der Sozialgeschichte des Unternehmens. Auch dunklere Kapitel der Unternehmensgeschichte sind aufgearbeitet. "Das Thema Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurde bislang wenig beleuchtet", erläutert Klaus-Peter Otto, Direktor Interne Kommunikation der Dillinger Hütte. Das werde jetzt nachgeholt. Otto: "Wenn wir Menschen auf der Hütte würdigen, dann gehören diese Arbeitskräfte auch dazu."Erarbeitet wurde die Festschrift von Mitarbeitern der Dillinger Hütte. Viele spannende Fundstücke wurden aber auch von Dillinger Bürgern und ehemaligen Mitarbeitern an das Unternehmen herangetragen. Etwa von Günther Bellmann, der die bewegte Geschichte seines Vaters erzählt. Er war als Kommunist in den 1920er Jahren Gemeinderat und Betriebsrat und musste später nach einem Streik das Unternehmen verlassen. Besonders wertvoll für Antje Fuchs sind die Lebenserinnerungen des Hüttendirektors Karl Kiefer (1818-1857). Viele andere Geschichten, Fotos und Dokumente wurden ebenfalls in der Festschrift berücksichtigt. Eine Kostbarkeit aber gibt es nur in der Ausstellung im Alten Schloss: eine Tonaufnahme von 1956. "Das ist eine Rundfunkreportage aus dem Siemens-Martin-Stahlwerk", berichtet Antje Fuchs. Auch Filme aus dem Jahr 1947 und dem Jubiläumsjahr 1960 werden gezeigt. "Man sieht Personen, die nach dem Krieg eine wichtige Rolle gespielt haben, zum ersten Mal in bewegten Bildern", beschreibt Fuchs die Faszination des Films. Aber auch ohne die Ton- und Bilddokumente ist die Ausstellung sehenswert. "Es ist eine kulturhistorische Schau der letzten 325 Jahre", meint Klaus-Peter Otto. In der Ausstellung schließe sich der Kreis, sagt Unternehmenssprecherin Ute Engel: "Ausstellung und Chronik sind auch der Dank an die Belegschaft. Jeder findet sich hier wieder." "Das ist eine Ausstellung für die Öffentlichkeit aber auch für die Belegschaft und ihre Angehörigen."Antje Fuchs, Archivarin der Dillinger Hütte

Auf einen BlickDie Ausstellung "Die Dillinger Hütte wird 325" ist von Sonntag, 29. August, bis Sonntag, 10. Oktober, im Alten Schloss in Dillingen zu sehen. Öffnungszeiten: Sonntag, 29. August, Mittwoch, 1. September, und Freitag, 3. September, jeweils von 14 bis 18 Uhr; von Mittwoch, 8. September, bis Sonntag, 10. Oktober, immer mittwochs, freitags und sonntags, 14 bis 18 Uhr. Eintritt ist frei. Themenführungen für Schulklassen ab Stufe neun und Gruppen sind nach Voranmeldung bei Klaus-Peter Otto, Tel. (0 68 31) 47 22 13, oder Antje Fuchs, Tel. (0 68 31) 47 21 79, möglich. Am Dienstag, 7. September, 19 Uhr, liest Alfred Gulden im Alten Schloss aus seinen Hütten-Gedichten. Sie sind im 3. Teil der Festschrift, dem Band "Menschen", abgedruckt. Eintritt ist frei.Die Festschrift gibt's für 40 Euro ab 6. September im Sekretariat Interne Kommunikation der Dillinger Hütte, Tel. (0 68 31) 47 29 24. Für aktive und ehemalige Mitarbeiter ist die Festschrift kostenlos. dög

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort