Hommage an eine Film-Größe

Neunkirchen. Neunkirchens Verbundenheit mit dem "von der Lebensleistung her bedeutendsten Neunkircher" (so Oberbürgermeister Jürgen Fried) wird in eine nachhaltige Form gegossen: Die Stadt schreibt zusammen mit dem gleichnamigen Filmproduzenten dauerhaft den "Günter-Rohrbach-Filmpreis" aus

Neunkirchen. Neunkirchens Verbundenheit mit dem "von der Lebensleistung her bedeutendsten Neunkircher" (so Oberbürgermeister Jürgen Fried) wird in eine nachhaltige Form gegossen: Die Stadt schreibt zusammen mit dem gleichnamigen Filmproduzenten dauerhaft den "Günter-Rohrbach-Filmpreis" aus. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis soll im November im Bürgerhaus zum ersten Mal vergeben werden. Die Wettbewerbsfilme sollen das Thema "Arbeitswelt und Gesellschaft" widerspiegeln und werden zuvor in Neunkircher Kinos gezeigt.Zur Erinnerung: Der heute 82 Jahre alte Dr. Günter Rohrbach, der nach dem Abitur von Neunkirchen aus die Filmwelt eroberte, ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Kino- und Fernsehszene (Fried: "Mit seiner Vita hätte er auch nach Hollywood gehen können"). Er produzierte viele bekannte Filme und Serien, darunter "Das Boot", "Schtonk", "Die unendliche Geschichte", oder "Aimée und Jaguar". Er war in leitender Position beim WDR-Fernsehen, Geschäftsführer der Bavaria Atelier und schließlich freier Produzent. Über viele Jahre war Rohrbach zusammen mit Senta Berger auch Präsident der Deutschen Filmakademie.

Der OB hatte den in München lebenden Rohrbach auf der Suche nach prominenten Neunkirchern "ausgegraben". Frieds Einladung in seine Heimatstadt war der Filmproduzent im vergangenen Sommer gefolgt. Um die Verbundenheit Rohrbachs mit Neunkirchen zu dokumentieren und den berühmten Sohn der Stadt zu würdigen, wurde im Rathaus die Idee geboren, einen nach ihm benannten Filmpreis auszuloben. Nach einigem Zögern auf Seiten Günter Rohrbachs, das nach Frieds Interpretation dessen Bescheidenheit zuzuschreiben ist, wurde der Produzent für das Projekt gewonnen.

Eine "schwierige Geburt" war es laut OB, ein Genre für die Wettbewerbsbeiträge zu finden. Man habe schließlich die Thematik "Arbeitswelt und Gesellschaft" gewählt, weil sie einmal zu Neunkirchen passe, zum andern ein solches soziales Thema auch Günter Rohrbach sehr wichtig sei. Dabei sei keineswegs ausschließlich an ernste Filme gedacht, so Fried, auch Komödien könnten das Thema aufgreifen. Das Ganze solle kein Filmfestival nach Art des Saarbrücker Ophüls-Preises werden, hält der Rathauschef fest. Hier gehe es in erster Linie um die Würdigung der Person Rohrbach. Daneben verspricht er sich eine "Schärfung des kulturellen Profils der Stadt". Schließlich hofft Fried auch darauf, mit der Ausschreibung des Preises "Ambitionen in der Film-Nachwuchslandschaft zu wecken". Materielle und organisatorische Unterstützung beim Projekt Filmpreis erfährt die Stadt von der Sparkasse Neunkirchen. Deren Vorstandsmitglied Sascha Ahnert sieht darin "eine gute Ergänzung" zum kulturellen Engagement seines Hauses bei laufenden Projekten wie Neunkircher Nächte und Musical.

filmpreis.de

Auf einen Blick

Ausgeschrieben wird der Günter-Rohrbach-Filmpreis für deutschsprachige Kino- und Fernsehspielfilme mit einer Mindestlänge von 80 Minuten. Ihr Produktionsende soll zwischen Juli 2010 und September 2011 liegen. Ein Beirat wird maximal fünf Wettbewerbsfilme auswählen. Über den Preisträger entscheidet eine vierköpfige Jury, der Günter Rohrbach, ein weiteres Mitglied der deutschen Filmszene sowie zwei Film-Journalisten angehören werden. gth

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