Homburger Kripo schnappt zwölfköpfige Räuberbande

Homburg. Die Kriminalpolizei in Homburg hat eine außergewöhnliche Serie an Raubüberfällen und Einbrüchen aufgeklärt. Sie hat in diesen Tagen zwölf Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren als Täter ermittelt

 Bei den Raubüberfällen im Saarland und in der Pfalz wurden unter anderem ein Beil und eine Schreckschusswaffe benutzt. Fotos: Polizei

Bei den Raubüberfällen im Saarland und in der Pfalz wurden unter anderem ein Beil und eine Schreckschusswaffe benutzt. Fotos: Polizei

Homburg. Die Kriminalpolizei in Homburg hat eine außergewöhnliche Serie an Raubüberfällen und Einbrüchen aufgeklärt. Sie hat in diesen Tagen zwölf Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren als Täter ermittelt. Wie Thomas Raber, Leiter des Kriminaldienstes in Homburg, gestern gegenüber der Saarbrücker Zeitung erklärte, sei es gelungen, "19 schwerwiegende Straftaten, darunter alleine 14 schwere Raubüberfälle und zwei Einbruchsdiebstähle und Verabredungen zu Straftaten" aufzuklären. Raber weiter: "Ein solcher Ermittlungserfolg ist nicht alltäglich." An den Ermittlungen waren zeitweise auch rheinland-pfälzische Beamte beteiligt. Die Überfälle auf zwei Lebensmittelmärkte in Homburg, fünf Spielotheken in Neunkirchen, Friedrichsthal, Homburg und Bexbach und zwei Tankstellen in Merchweiler und Homburg seien alle im Zeitraum von September 2009 bis Ende April 2010 begangen worden. In Bexbach, Homburg, Bildstock, Wellesweiler und Merchweiler wurden Pizzaboten Opfer der Bande, die sie mit fingierten Bestellungen an abgelegene Orte lockten und dort unter Bedrohung von Schusswaffen ausraubten. Bei den Überfällen auf die Lebensmittelmärkte in Homburg, jeweils in den Abendstunden kurz vor Geschäftsschluss, seien die Täter mit Pistolen und einem Beil bewaffnet gewesen. Damit bedrohten sie Kassiererinnen und forderten die Einnahmen. Die Taten seien alle von einem 18-jährigen ehemaligen Fachoberschüler aus dem Homburger Stadtteil Erbach geplant und mit durchgeführt worden. Dieser 18-Jährige werde zudem verdächtigt, zwei Einbruchsdiebstähle in eine Imbissbude und ein Wohnhaus in Erbach verübt zu haben. Die Mittäter kommen nach Rabers Angaben aus Homburg, Bexbach, Saarbrücken, Neunkirchen und Landstuhl. Das Amtsgericht Saarbrücken erließ unterdessen Haftbefehle.Raber: "Besonders brutal gingen die Täter bei einem Überfall auf eine Gaststätte in Homburg-Erbach vor. Der anwesende Wirt wurde durch die Abgabe eines Schusses mit Reizgas eingeschüchtert, um die Herausgabe des Kellnergeldbeutels zu erzwingen. Ein stark sehbehinderter Gast wurde von zwei der Täter unter Einsatz eines Handbeiles angegriffen, zu Boden geschlagen und seiner Geldbörse beraubt." Insgesamt werde bei den Raubüberfällen von einer Beute in Höhe von 18 000 Euro ausgegangen. "Die Täter bekommen hohe Freiheitsstrafen. Es gibt keine Bewährungen", sagt der Homburger Kripochef. jkn

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