Werke zu Ehren eines polnischen Königs

Homburg/Zweibrücken. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen hat der Homburger Künstler Gernot Waldner über Jahre hinweg dem einstigen polnischen König Stanislaus Leszczynski gewidmet. Mit einem besonderen Kunstevent geht die Reihe morgen, 18 Uhr, im Zweibrücker Schloss ihrem Ende entgegen. Der Polen-König war Getriebener der Geschichte

 Gernot Waldner würdigt mit dem Wanderstab das Leben von König Stanislaus. Foto: SZ/Veranstalter

Gernot Waldner würdigt mit dem Wanderstab das Leben von König Stanislaus. Foto: SZ/Veranstalter

Homburg/Zweibrücken. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen hat der Homburger Künstler Gernot Waldner über Jahre hinweg dem einstigen polnischen König Stanislaus Leszczynski gewidmet. Mit einem besonderen Kunstevent geht die Reihe morgen, 18 Uhr, im Zweibrücker Schloss ihrem Ende entgegen. Der Polen-König war Getriebener der Geschichte. Zwei Mal bescherte das Schicksal Stanislaus die polnische Krone, aber es war ihm nicht vergönnt zu regieren. Heimat- und zukunftslos wanderte er unstet durch Europa. Einem Wunder glich die Heirat 1725 seiner Tochter Maria mit dem französischen König Ludwig XV. Die historische Gestalt des polnischen Königs und seine Odyssee zwischen Orient und Okzident faszinieren den Homburger Künstler Gernot Waldner so sehr, dass der Pole, der von 1714 bis 1719 in Zweibrücken Asyl fand, nicht in Vergessenheit geriet. Das Abenteuer Stanislaus für den Künstler Waldner, dessen Werke in Homburg den Marktplatz, in Zweibrücken den Schlossplatz, den Rosengarten und die Fasanerie (frühere Sommerresidenz des Polenkönigs) zieren, begann im Jahr 2005. Schüler des Hofenfels-Gymnasiums unter der Betreuung der Lehrer Waltraud Finkler, Rainer Thomas und Gernot Waldner in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum in Zweibrücken haben eine Ausstellung über den polnischen König Stanislaus vorbereitet. Das Projekt wurde vom 16. Juli bis 14. August 2005 im Stadtmuseum präsentiert. 2008 wurde auf dem Gelände der Fasanerie eine Plastik von Waldner enthüllt, die den Namen "Der Wanderer" trägt und an das Wanderleben Königs Stanislaus erinnert. Der Schriftsteller Wolfgang Ohler hat den Sockel der Skulptur mit einem abstrakten Gedicht über Stanislaus versehen, dass dessen aussichtslose Situation im Exil beschreibt. In Anlehnung an die Skulptur "Der Wanderer" fertigte Gernot Waldner auch zwei Stäbe mit dem Wappen des polnischen Königs, eine puristische Ästhetik aus Edelstahl und Bronze. Einen der zwei Meter langen Stäbe hat der Künstler der Stadt Leszno, der Heimatstadt des Königs Leszczynski, vermacht. Der andere ging auf eine Reise durch Europa. Die im Laufe der zwei Jahren entstandene Bilder präsentierte Waldner bei der Ausstellung "Der Wanderer Stanislaus - zwischen Orient und Okzident" am 21. Juli 2010 im Stadtcafé in Homburg mit einer Performance von Jochen Maas und eigener Musikdarbietung auf der Drehleiter der Bardin Nuria. Die Ausstellung "König Stanislaus Leszczynski und sein Architekt Jonas. E. Sundahl im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken" fand im Foyer des Homburger Rathauses im vergangenen Mai statt. Der schwedische Architekt Jonas E. Sundahl erbaute dem König das Lustschlösschen Tschifflick, aber auch das Schloss in Zweibrücken, die Gustavsburg (Umbau) in Jägersburg, Schlossflügel und Teile des Hauptgebäudes in Louisenthal (bei Wörschweiler), das Edelhaus in Schwarzenacker und die Klosterkirche in Gräfinthal. Mit diesem Kunstevent soll die Wanderung Stanislaus abgeschlossen werden. Die Ausstellung mit dem Titel "Der Wanderer Stanislaus - zwischen Orient und Okzident", die im Zweibrücker Schloss morgen um 18 Uhr eröffnet wird, ist gegenüber der Ausstellung in Homburg um etliche Exponate erweitert. Die Musik während der Eröffnung kommt von Ina Lemm, dazu gibt es eine Filmvorführung (25 Minuten). Die Ausstellung läuft vom 7. bis 20. Oktober. Ein Katalog ist erhältlich. red

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